„Meine Daten zeigen, dass wissenschaftliche Ergebnisse, die aufgrund von Kohlenstoff-Isotopuntersuchungen zustande gekommen sind, in argen Schwierigkeiten stecken“, widerspricht Retallak. Er hat die Blätter von lebenden und fossilen Ginkgo-Bäumen untersucht und deren Poren gezählt. Denn zwischen der Anzahl der Blattporen und dem Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre gibt es einen eindeutigen Zusammenhang: Je weniger Kohlendioxid zur Verfügung steht, desto mehr Poren bilden die Blätter aus.
Retallak konnte die Kohlendioxidkonzentration für die letzten 300 Millionen Jahre ermitteln. Deren Schwankungen stimmen mit den Temperaturschwankungen überein, die man aufgrund von Sauerstoff-Isotopuntersuchungen an Meeresfossilien gewonnen hatte. Bei Isotopuntersuchungen macht man sich zunutze, dass verschiedene Isotope eines chemischen Elements bei bestimmten biologischen und physikalischen Prozessen unterschiedlich behandelt werden.
Retallak glaubt, dass die Ergebnisse der Kohlenstoff-Isotopuntersuchungen durch Methanausbrüche verfälscht worden sind, die wahrscheinlich mehrfach in der Erdgeschichte stattgefunden haben. Am Anfang von Wärmeperioden werden riesige Mengen von Methan in die Atmosphäre entlassen, die vorher in gefrorenen Böden gefangen waren. Dieses Methan oxidiert nach einigen Jahren zu Kohlendioxid, dessen Kohlenstoffatome dann ein ungewöhnliches Isotopverhältnis aufweisen.