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Stürmische Vereinigung

Astronomie|Physik

Stürmische Vereinigung
Die Raumsonde Cassini hat Ende März beobachtet, wie zwei Stürme auf der Südhalbkugel des Planeten Saturn verschmolzen sind. Bislang wurde ein solches Ereignis erst ein einziges Mal fotografiert, und zwar beim Vorbeiflug der Raumsonde Voyager-2 im August 1981.

Die beiden Wirbel in der Atmosphäre hatten einen Durchmesser von jeweils etwa tausend Kilometern. Schon seit einem Monat zeigten Aufnahmen von Cassini, dass der nördliche der beiden Stürme den südlicheren verfolgte. Der äquatornähere Sturm eilte mit einer Geschwindigkeit von elf Metern pro Sekunde durch die Atmosphäre des Saturn, der andere bewegte sich mit sechs Metern pro Sekunde fort. Am 19. März begannen die beiden zu verschmelzen. Dabei umkreisten sie sich zunächst entgegen dem Uhrzeigersinn. Nach der Vereinigung erschien der resultierende Sturm zunächst in Nord-Süd-Richtung etwas langgestreckt, mit hellen Wolken an beiden Enden. Etwas später nahm der Wirbel jedoch wieder eine runde Form an, wobei die Wolken ihn wie ein Kranz umgaben.

Ähnlich wie auf dem Riesenplaneten Jupiter können Stürme auch auf dem Saturn Monate oder sogar Jahre bestehen bleiben. Viele verschwinden dadurch, dass sie mit anderen Stürmen verschmelzen. Wie sie entstehen, ist allerdings noch unklar. „Saturn ist der windigste Planet im Sonnensystem“, berichtet Andrew Ingersoll vom California Institute of Technology, Mitglied des Cassini Bodenteams. Am Äquator strömen die Gasmassen mit einer Geschwindigkeit von 450 Kilometern pro Stunde, das ist zehnmal so schnell wie die Jetströme in der Erdatmosphäre und dreimal so schnell wie die heftigsten Winde auf dem Jupiter. „Wieso Saturn so windig ist, ist noch ein großes Rätsel“, sagt Ingersoll. „Cassini wird Saturn in den kommenden drei Monaten immer näher kommen, vielleicht finden wir es dann heraus.“

Insgesamt soll die Sonde den Ringplaneten und seine Monde vier Jahre lang begleiten. Angesichts der guten Qualität, die die Cassini-Bilder jetzt schon haben, fiebern die Planetenforscher der Ankunft geradezu entgegen. „Das beste kommt erst noch“, freut sich Ingersoll.

Ute Kehse
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