Während Berge auf der Erde beim Zusammenstoß von tektonischen Platten entstehen, entstehen Berge auf Io eher wie im Packeis, wo auch ganze Schollen umkippen können.
Vulkankrater liegen anders als auf der Erde selten auf einem Berg, aber oft daneben.
„Der Prozess, der die Gebirgsbildung steuert, also wahrscheinlich das Umkippen solcher Krustenblöcke, scheint es dem Magma zu erleichtern, an die Oberfläche zu kommen“, sagte Turtle auf der Tagung. „Es gibt eine komplexe Beziehung zwischen den Vulkanen und den hohen Bergen.“
Insgesamt sind auf Io 120 Vulkane zu finden, 74 davon hat Galileo entdeckt. Die Vulkane des Mondes weisen eine ganze Reihe unterschiedlicher Eruptionsstile auf. Doch erst bei den letzten Vorbeiflügen zeigte sich, dass Lavaseen, die von einer Kruste bedeckt sind, und riesige Eruptionswolken häufig vorkommen.
Die letzte Begegnung von Galileo mit Io im Januar 2002 brachte keine neuen Aufnahmen, da die Sonde in der entscheidenden Phase in einen Sicherheitsmodus geschaltet hatte. Die Strahlungsgürtel des Jupiter machten jeden Vorbeiflug mit dem innersten der vier großen Monde zu einem Wagnis. Die letzte Begegnung mit einem Jupiter-Mond wird Galileo im November 2003 haben. Auf ihrem letzten Weg begegnet die erfolgreiche Sonde dem kleinen Felsbrocken Amalthea, allerdings ohne Fotosession. Danach soll die Sonde Galileo, die kaum noch Treibstoff für Bahnkorrekturen oder andere Manöver hat, in den Jupiter stürzen.