Das Methan stammt wahrscheinlich aus dem Inneren des Mondes. In der Atmosphäre hat das Gas nur eine begrenzte Lebensdauer, da es von ultravioletter Sonnenstrahlung zerstört wird. In der Gashülle des orangefarbenen Mondes werden aus den kohlenstoffhaltigen Bruchstücken größere organische Moleküle zusammengebacken, die sogenannten Tholine. Auch sie regnen wieder auf die Oberfläche, vor allem in der Nähe des Äquators, und bilden dort riesige Dünengürtel. In diesen dunklen Hügeln ist einige hundert Mal so viel Kohlenstoff enthalten wie in den gesamten Kohlereserven der Erde, schreiben Lorenz und seine Kollegen.
Berücksichtigt man jedoch das Alter von Titan, handele es sich aber um relativ geringe Mengen. Auch die Methanmenge in den Seen reicht nur ein paar Millionen Jahre aus, um die Konzentration in der Atmosphäre aufrecht zu erhalten. Das bedeute, schreiben die Forscher um Lorenz, dass das Methan durch Eisvulkanismus aus dem Inneren des Mondes nachgeliefert werden muss. Es sei daher durchaus möglich, dass die Umweltbedingungen auf dem Saturnmond starken Schwankungen unterworfen sind. Methan ist ein starkes Treibhausgas. Sollte der Stoff in den nächsten Jahrmillionen langsam von der Oberfläche verschwinden, dann könnte es in Zukunft noch deutlich kälter werden als minus 179 Grad Celsius ? die aktuelle Temperatur auf Titan.