Das Ende der Sagittarius-Galaxie steht kurz bevor: Die Milchstraße hat ihren kleinen Nachbarn schon so weit auseinandergerissen, dass die eigene Schwerkraft kaum noch genügt, um die Reste der Zwerggalaxie zusammenzuhalten. Das berichten amerikanische Forscher in einer kommenden Ausgabe des Fachblatts Astrophysical Journal (Ausg. vom 20. Dezember).
Steven Majewski von der University of Virginia und seine Kollegen suchten auf tausenden von Sternenkarten nach einem bestimmten Sterntyp, der in der Sagittarius-Galaxie häufig vorkommt, nicht jedoch in den Außenbezirken der Milchstraße. Diese roten Riesen vom Typ M, die im infraroten Licht besonders stark leuchten, zeigten den Forschern deutlich, wie sich die Reste der Zwerggalaxie verteilen: Sie winden sich wie ein Knäuel Spaghetti-Nudeln rund um die Scheibe der Milchstraße.
Die Lage der Sterne lässt darauf schließen, dass die unsichtbare Dunkle Materie der Milchstraße kugelförmig verteilt ist, berichten die Forscher. Das hatten Astronomen nicht erwartet. Die Trümmer der Nachbargalaxie treffen in der Nähe unseres Sonnensystems auf die Milchstraße. „Die Sterne aus der fremden Galaxie befinden sich ganz in unserer Nähe“, bemerkt Majewski.
Ute Kehse
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