Im Fall von Mars-Missionen sei dies jedoch Geldverschwendung, denn wenn irdische Mikroben auf dem Mars existieren könnten, wären sie bereits da, argumentieren die beiden Astrobiologen Alberto Fairen von der Cornell University und Dirk Schulze-Makuch von der Washington State University. Meteoriten hätten ihnen zufolge bereits 3,8 Milliarden Jahre Zeit gehabt, den Mars mit irdischem Leben zu beliefern. In den letzten Jahren sei immer klarer geworden, dass solch eine interplanetare Übertragung von Leben nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich ist. Um eine solche Reise überleben zu können, müssen terrestrische Mikroorganismen dabei drei Phasen überstehen: Das Loslösen von der Erde durch einen Meteoriteneinschlag, die Reise durchs All und die Landung auf dem Mars. Dazu seinen die zähen Winzling durchaus in der Lage, sagen die Forscher.
Könnten unsere Mikroben dort überleben wären sie bereits da
Ein glückliche Reise irdischer Mikroben zum Mars sei besonders gut möglich, weil durch die dünne Mars-Atmosphäre beim Eintritt nicht so große Hitze entsteht wie bei einer Landung auf der Erde. Abgesehen davon seien schon einige unsterilisierte Sonden auf dem Mars gelandet, bevor die neuen Vorschriften zum Schutz vor Kontamination in Kraft getreten sind. Wenn Mikroorganismen der Erde unter den unwirtlichen Bedingungen auf dem Mars gedeihen könnten, seien sie also mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits schon da, meinen Fairen und Schulze-Makuch. Wenn sie dagegen nicht überleben können, müsse man sich entsprechend auch keine Gedanken um mögliche Kontaminationen machen.
Eine gewisse Dekontamination der Forschungs-Sonden sei natürlich durchaus nötig, betonen sie, vor allem um zu vermeiden, dass irdische Wesen in Proben von Mars-Material gelangen und damit zu falschen Ergebnissen führen. Aber die peniblen Protokolle der aktuellen Verfahren seinen schlicht unnötig. Die Erforschung von Planeten muss mit drastischen Budgetkürzungen zurechtkommen, sagen Fairen und Schulze-Makuch. Deshalb sei es wichtig, unnötige Kosten zu vermeiden und das Geld der Steuerzahler in wichtige Teile dieser spannenden Forschungsprojekte zu investieren.