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Unerwartet frühe Ankuft der Kontinente

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Unerwartet frühe Ankuft der Kontinente
Uralte Zirkon-Kristalle enthüllen ein völlig neues Bild von der jungen Erde: Schon kurz nach ihrer Entstehung glich sie keineswegs einem feurigen Glutball, sondern besaß bereits eine kontinentale Kruste und vermutlich auch Ozeane, berichtet ein internationales Forscherteam um Mark Harrison von der Australian National University in der Online-Ausgabe der Zeitschrift Science.

Kontinentale und ozeanische Kruste unterscheiden sich stark: Ozeanische Kruste besteht im Wesentlichen aus Basalt, kontinentale Kruste aus dem spezifisch leichteren Granit. Der Granit entsteht durch Vulkanismus an den so genannten Subduktionszonen, wo die ozeanische Kruste in den Erdmantel abtaucht. Durch chemische Reaktionen zwischen Meerwasser und basaltischem Krustengestein entstehen so genannte saure Gesteine wie Granit.

Weil sie leichter sind, „schwimmen“ die Kontinente auf dem Erdmantel, während die schwerere ozeanische Kruste permanent im Erdinneren recycelt wird. Aus dem Alter der Gesteine auf den Kontinenten gingen Geowissenschaftler bislang davon aus, dass die ersten Kontinente vor 3,8 Milliarden Jahren entstanden und die Menge der kontinentalen Kruste bis zur Gegenwart stetig zunahm.

Dieses Szenario stellen Harrison und seine Kollegen jetzt in Frage. Sie untersuchten mehr als hundert Kristalle des besonders widerstandsfähigen Minerals Zirkon, die aus den Jack Hills in Westaustralien stammten. Die Kristalle sind zwischen 4,01 und 4,37 Milliarden Jahre alt ? älter als die ersten erhalten gebliebenen Gesteine. Einen Hinweis auf die ersten, inzwischen wieder versunkenen Kontinente gaben Isotope der Elemente Lutetium und Hafnium. „Die Daten zeigen, dass es in den ersten hundert Millionen Jahren nach der Entstehung der Erde vor 4,5 Milliarden Jahren bereits eine substanzielle Menge kontinentaler Kruste gab“, sagte Stephen Mojzsis von der University of Colorado. „Wir glauben jetzt, dass Atmosphäre, Ozeane und Kontinente schon sehr früh da waren und dass der Planet schon früh bewohnbar war.“

Ute Kehse
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