Die zur Energiegewinnung benötigten Stoffe, also Wasserstoff und Sulfate, entstehen mithilfe radioaktiver Strahlung von mineralischem Uran im tiefen Gestein. Durch die energiereiche Strahlung wird Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespaltet, gleichermaßen entsteht Sulfat aus schwefelhaltigen Mineralien. Die Gemeinschaft existiert schon seit Millionen von Jahren: Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die unterirdischen Bakterien vor mindestens 3, maximal aber 25 Millionen Jahren von ihren oberirdischen Verwandten getrennt haben. Wie die Bakteriengemeinschaft in das fast drei Milliarden Jahre alte Gestein gekommen ist, bleibt für die Wissenschaftler noch ein Rätsel.
Lebensgemeinschaften fern jeglicher Sonneneinstrahlung sind keine neuen Entdeckungen. Jedoch hatten bisher alle untersuchten entlegenen Mikrobenpopulationen Verbindungen zum Sonnenlicht, wenn auch nicht als Hauptenergiequelle. Das Ökosystem in Südafrika ist jedoch völlig sonnenunabhängig und könnte sich nach Ansicht der Wissenschaftler unendlich lang selbst erhalten, solange die geologischen Bedingungen gegeben sind. Die autarke Bakterienpopulation existiert tiefer unter der Oberfläche als alle anderen bekannten Mikrobengemeinschaften, und ihre Entdeckung lässt neue Mutmaßungen über mögliches Leben unter der Oberfläche anderer Planeten zu.