Die Verteilung der geladenen Teilchen über die Nord- und die Südhalbkugel ist annähernd gleichmäßig und dürfte daher zu ähnlichen Leuchterscheinungen in der Atmosphäre führen, nahmen Forscher bisher an. Die norwegischen Wissenschaftler konnten nun jedoch zeigen, dass dem keineswegs so ist und im Gegenteil eine große Asymmetrie bei der Verteilung entstehen kann. So zeigen Bilder, die gleichzeitig im Norden wie im Süden von Satelliten aus aufgenommen worden waren, eine völlig unsymmetrische Verteilung der Polarlichter.
Zwar ist bereits bekannt, dass das Magnetfeld der Erde auf der Nord- und Südhalbkugel nicht ganz symmetrisch ist, doch lasse sich damit ein solch großes Ungleichgewicht nicht erklären, schreiben die Wissenschaftler. Sie vermuten daher, dass sich zwischen der nördlichen und südlichen Hemisphäre elektrische Stromflüsse ausbilden, die auch einen massiven Einfluss auf die Ausbildung von Polarlichtern haben.
Bisher stammt das Wissen über Polarlichter vor allem aus Beobachtungen in der nördlichen Hemisphäre, erklärt Østgaard. Die Ergebnisse zeigten nun, dass diese Erkenntnisse keineswegs einfach nur auf die Südhalbkugel übernommen werden könnten, da dort offensichtlich noch andere Faktoren die Entstehung dieser Leuchtphänomene beeinflussen.