Bislang hatten Planetenforscher angenommen, dass das Ausfrieren geordnet vor sich geht: Erst sollte das Methan zu Eis erstarren, bei niedrigeren Temperaturen dann der Stickstoff. Nun zeigen Aufnahmen mit verschiedenen Infrarot-Teleskopen, dass im Stickstoffeis auf Plutos Oberfläche fast überall Methan gelöst ist, berichtete Eliot in Berlin. Daneben existieren große Flächen, die mit reinem Methaneis bedeckt sind. Die Forscher um Eliot schließen daraus, dass die Atmosphäre plötzlich und ungeordnet kollabiert.
„Plutos Oberfläche verändert sich ständig, weil unterschiedliche Teile der Kugel direkt vom Sonnenlicht beschienen werden, so dass immer neues Material verdampft oder kondensiert“, berichtet Eliot Young. „Bis jetzt haben wir aber noch keine klare Vorstellung davon, wie Plutos Atmosphäre arbeitet.“
Den sonnennächsten Punkt seiner Bahn erreichte Pluto 1989, nun entfernt er sich auf seinem mehr als 200 Jahre dauernden Umlauf wieder vom Zentralgestirn. Die Temperaturen steigen aber derzeit noch, so Young. „Es ist etwa so, wie wenn man herausfindet, dass es um drei Uhr nachmittags wärmer ist als um zwölf Uhr mittags. Die Erwärmung scheint sich aber abzuschwächen.“
Young und seine Kollegen wollen möglichst viel über die Mini-Welt herausfinden, bevor die Nasa-Sonde New Horizons 2015 eintrifft. Das im Januar 2006 gestartete Raumschiff befindet sich derzeit auf halbem Weg zwischen Mars und Jupiter. New Horizons ist die erste Forschungsmission, die Pluto zum Ziel hat.