Dalton kam nun auf die Idee, Infrarot-Spektren von extremophilen Bakterien aus dem Yellowstone-Nationalpark mit dem Jupiter-Mond zu vergleichen. „Ich habe mich fast etwas darüber erschrocken, wie gut sie passen“, berichtet der Forscher. Auch unter Bedingungen, wie sie an der Oberfläche Europas herrschen – eine Temperatur von -170 Grad Celsius und ein Druck von 0,01 bar – stimmten die Spektren des Darmbakteriums Escherichia coli und der beiden Extremophilen Deinococcus radiodurans und Sulfolobus shibatae genauso gut mit Europas Spektrum überein wie Spektren von Eis mit Salzeinschlüssen.
Während Escherichia coli eher wenig geeignet erscheint, um den fernen Eismond zu besiedeln, sind die anderen beiden Mikroorganismen, die unter extremen Bedingungen gedeihen, schon eher Kandidaten für Leben, wie es auf Europa existieren könnte. Auf der Oberfläche könnten die Mikroben zwar nicht überleben. In einer flüssigen Schicht, die relativ nah an der Oberfläche vermutet wird, könnten die Überlebenskünstler jedoch hausen. „Die Bakterien könnten duch Eisvulkanismus an die Oberfläche kommen und das Eis färben“, spekuliert Dalton, der seine These demnächst auf einer Planetentagung vorstellen wird.