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Verwechslungsgefahr im All

Astronomie|Physik

Verwechslungsgefahr im All
Auf der Suche nach erdähnlichen Planeten im Universum könnten Astronomen leicht durch Kometen getäuscht werden. Darauf weist der Astronom Mike Jura von der Universität von Kalifornien in Los Angeles (USA) hin. Trotz ihrer meist geringen Größe von zehn bis zwanzig Kilometern könnte der Schweif von Kometen aus großer Entfernung so hell erscheinen wie ein erdähnlicher Planet, hat Jura ausgerechnet. Vermeintliche Planeten in fernen Sonnensystemen könnten daher in Wirklichkeit nur Kometen sein.

Die meisten Astronomen vermuteten bisher, Kometen seien in fernen Sonnensystemen wegen ihrer geringen Größe gar nicht sichtbar. Dem widerspricht Jura nun: Das von dem viele Millionen Kilometer langen Schweif eines Kometen reflektierte Licht eines Sterns könne aus großer Entfernung durchaus als heller Punkt erscheinen. Der Schweif des Kometen von der Größe Hale-Bopps, der 1997 von der Erde aus gut zu sehen war, könne so etwa doppelt so hell erscheinen wie ein Planet von der Größe der Erde, der den selben Stern umkreist, ergaben Juras Berechnungen. Kometen in fernen Sonnensystemen könnten möglicherweise sogar bis zu hundertmal heller sein als ein erdähnlicher Planet, erklärt der Forscher.

Der ESA-Wissenschaftler Malcom Fridlund vom Darwin-Projekt zur Suche nach fremden Planeten nimmt den Hinweis Juras ernst. Bei der Bestätigung neuer Planeten müssten diese Ideen in die Analysen einbezogen werden, erklärt der Planetenforscher. Im Gegensatz zu Planeten bewegten sich Kometen auf stark elliptischen Bahnen, führt Fridlund ein Unterscheidungskriterium an. Planeten mit einer Atmosphäre absorbierten zudem andere Wellenlängen als Kometen.

New Scientist, 4. Juni, S. 12;
Originalveröffentlichung: Mike Jura, Direct Detection of extra-solar comets is possible, Online-Vorabveröffentlichung

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