Das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten nach einem Vulkanausbruch hängt nicht nur von seiner Größe und dem angerichteten Schaden ab, sondern auch davon, ob sich die Lebewesen an die danach steigende Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre anpassen können. Diese Hypothese hat Paul Wignall von der University of Leeds gegenüber dem Wissenschaftsmagazin New Scientist geäußert.
Um seine Theorie zu belegen, hat Paul Wignall den Zusammenhang zwischen Vulkanausbrüchen und dem Massensterben von Arten untersucht. Immer dann, wenn eine große Anzahl ausstarb, fanden auch enorme Eruptionen statt. Ein Beispiel dafür ist das
Massensterben von Meeresplankton vor 200 Millionen Jahren. Durch die Ausbrüche vor 200 Millionen Jahren starben insgesamt mehr Tierarten als durch vergleichbare Eruptionen vor 60 Millionen Jahren.
Nach Wignalls Aussage ist die nach den Eruptionen steigende Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre die Hauptursache für das Massensterben. Seiner Meinung nach konnten sich die „moderneren“ Arten besser an die steigende Kohlendioxidkonzentration anpassen, weswegen weniger Arten ausstarben.
Dagegen glaubt Vincent Courtillot vom Geophysikalischen Institut in Paris, dass Wignalls Hypothese schwer zu beweisen ist. Aus den heute gefundenen Lavamengen könne man nicht unbedingt auf die durch die Eruptionen freigesetzte Kohlendioxidmenge schließen. Er betonte außerdem, dass die Wirkung von Eruptionen auch von ihrer Dauer abhängt und dass bisher nicht bekannt ist ob die einzelnen Eruptionen Hunderte, Tausende oder Millionen von Jahren andauerten.
Ralf Möller