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Vulkanausbrüche, Küstenschwund, Meteoriten-Einschlag: Warum am Ende des Perm das Leben fast verschwand

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Vulkanausbrüche, Küstenschwund, Meteoriten-Einschlag: Warum am Ende des Perm das Leben fast verschwand
Vor 250 Millionen Jahren ereilte das Leben auf der Erde die größte Katastrophe seiner Geschichte: 90 Prozent aller im Meer lebenden Arten starben aus, an Land traf es 70 Prozent aller Tiere und Pflanzen. Der Auslöser dieses Massensterbens, so Luann Becker von der University of California in Santa Barbara, war wahrscheinlich ein Asteroiden- oder ein Kometeneinschlag – der allerdings eine bereits gebeutelte Welt traf.

Hinweise auf einen außerirdischen Eindringling fand Becker in Gesteinsschichten, die genau zur Zeit der Katastrophe abgelagert wurden. In Ungarn, Japan und China entdeckte sie fußballförmige Kohlenstoff-Moleküle, so genannte Fullerene, die in ihrem Innern einen hohen Anteil ungewöhnlicher Isotope der Edelgase Helium und Argon enthielten. Da solche Fullerene schon auf Meteoriten und im Zusammenhang mit anderen Meteoriten-Einschlägen entdeckt wurden – etwa bei der Katastrophe am Ende der Kreidezeit, die die Dinosaurier auslöschte – schloss Becker, dass vor 250 Millionen Jahren ein Felsbrocken von der Größe des Mount Everest auf die Erde stürzte.

Diese These wird durch Ergebnisse eines japanischen Forscherteams gestützt: Wissenschaftler um Kunio Kaiho von der Tohoku University berichtet im Fachblatt Geology (Bd. 29, Nr. 9, S. 815), dass in den gleichen Schichten, in denen Becker die Fullerene fand, große Mengen leichten Schwefels vorhanden sind. Dieser Schwefel, so berichten die Forscher, stamme aus dem Erdmantel und sei wahrscheinlich beim Einschlag freigesetzt worden.

Bereits vor dem verheerenden Einschlag stand das Leben unter Druck: In Sibirien wüteten schon seit etwa einer Millionen Jahren heftige Vulkanausbrüche, die tausende von Quadratkilometern unter Lava begruben und außerdem durch Ascheteilchen und Schwefelaerosole die Sonne verdunkelten. Dazu kam, dass die Kontinente gerade zum Superkontinent Pangäa zusammenwuchsen. Dadurch änderten sich wahrscheinlich Meeresströmungen und Klima. Fast alle Flachmeere – sonst besonders fruchtbare Teile des Meeres – verschwanden, weil der Riesenkontinent nur noch eine einzige Küstenlinie hatte.

Ute Kehse
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