„Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass es im Innern der Merkurbahn Asteroiden gibt“, sagt Alan Stern, Direktor des Southwest Research Institute. So zeigen Berechnungen, dass dort stabile Bahnen existieren, auf denen Asteroiden seit der Entstehung des Sonnensystems ihre Runden drehen könnten. Die pockennarbige Oberfläche des innersten Planeten Merkur deutet ebenfalls darauf hin, dass sich in seiner Nähe zahlreiche Felsbrocken aufhalten müssen. Aus der bisherigen Suche schließen die Planetenforscher, dass vorhandene Objekte ? einige hundert könnten Modellrechnungen zufolge übrig geblieben sein ? kleiner als 60 Kilometer sein müssen.
Falls Vulkanoide existieren, repräsentieren sie vermutlich die ursprünglichen Bauteile, aus denen Merkur entstand. „Falls es keine gibt, dann haben die Astronomen erstmal etwas zu tun“, meint Stern. Ein Planet, der durch das innere Sonnensystem gezogen ist, könnte die kleineren Trümmerstücke zum Beispiel nach draußen gefegt haben. Bislang haben Stern und seine Kollegen von Flugzeugen aus nach den geheimnisvollen Weltraumbrocken gesucht. Doch aus größerer Höhe ist es einfacher, den Blick auf die Sonne zu richten.
Außer den Vulkanoiden können mit so genannten suborbitalen Raketen auch der Planet Merkur und Kometen beobachtet werden, wenn sie der Sonne am nächsten kommen. Mit Hilfe des ersten Ultraviolett-Spektrums von Merkur wollen die Forscher herausfinden, welche Mineralien es auf der Oberfläche des kleinen Planeten gibt. Die Nasa plant außerdem eine Mission namens Messenger zum Merkur.