Jetzt bringt eine Computersimulation von Canup und Ward Licht ins Dunkel: Die Forscher zeigen, dass die Gasplaneten während ihres Wachstums von einer dichten Scheibe aus Gas und Staub umgeben waren, in der sich auch Monde bildeten. Allerdings setzte das Gas in der Scheibe die Umlaufgeschwindigkeit der neugeborenen Monde herab, so dass sie immer weiter nach innen trudelten ? je größer sie waren, desto stärker die Bremswirkung.
Nach Meinung von Canup und Ward verschlangen die Gasplaneten auf diese Weise mehrere Generationen von Monden. Erst als sie ihr Wachstum beendet hatten und ihre Umgebung allmählich vom Staub befreit wurde, hatten Monde eine Überlebenschance. Die heutigen Satellitensysteme entstanden demnach erst dann, als die Gasplaneten schon fast ausgewachsen waren.
Die Forscher berechneten, dass die Gesamtmasse der Monde während der Entstehungsphase nie größer als ein Zehntausendstel der Planetenmasse betrug. Zahl und Größe der Monde, die bei der Modellrechnung am Ende übrig blieben, glichen den real existierenden Familien von Saturn, Jupiter und Uranus, schreiben die Forscher. Sie vermuten daher, dass auch Gasplaneten in anderen Sonnensystemen keine Monde von der Größe der Erde besitzen.