Es gibt einen wichtigen Grund dafür, dass Weltraumraketen und Astronauten bis heute aus der Vertikalen und nicht aus der Horizontalen – wie gewöhnliche Flugzeuge – starten. „Brächte man die Raketen beim Start in eine horizontale oder auch nur schräge Position, so würden die meisten unter ihrem eigenen Gewicht durchbrechen“, erklärt Ulrich Walter, ehemaliger Astronaut und Professor für Raumfahrttechnik an der Technischen Universität München.
Beispielsweise wogen die Saturn-V- Raketen, die die amerikanischen Astronauten zum Mond brachten, rund 3000 Tonnen. Die Raketen wurden senkrecht stehend zusammengebaut. Eigens für deren Aufbau hatte man eine gigantische Montagehalle errichtet. In dieser Halle werden bis heute die Space Shuttles mit dem riesigen Außentank (etwa 500 Tonnen) und den beiden Feststoffraketen (jeweils 590 Tonnen) senkrecht montiert. Treibstoff und Raketen machen über Dreiviertel des Startgewichts von über 2000 Tonnen aus. Zum Vergleich: Der neue riesige Airbus 380–800, der aus der Horizontalen losfliegen kann, darf beim Start nicht mehr als 560 Tonnen wiegen.
Da man beim Flug ins All viel Treibstoff mitnehmen muss, fällt die Nutzlast mit 23 Tonnen vergleichsweise gering aus. Man kann um so mehr Nutzlast mitnehmen, je spritsparender man ins All fliegt. Die sparsamste Startvariante ist senkrecht nach oben, denn auf diese Weise verlässt die Rakete das Gravitationsfeld der Erde und die dichte bremsende Erdatmosphäre am schnellsten.