Bislang erklärten Planetenforscher die innere Hitze des Mondes damit, dass er durch die Gezeitenkräfte des Saturns durchgeknetet und erwärmt wird ? ähnlich wie der vulkanisch aktive Jupitermond Io. Doch Cooper ist anderer Ansicht, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist: Der Forscher vermutet, dass kosmische Strahlung, die auf Enceladus Oberfläche trifft, dort Wassermoleküle zerschlägt und dabei Sauerstoff erzeugt. Durch Risse im Eis könne das Gas ins Innere vordringen. Dort vermutet Cooper Ammoniak. „Wenn diese beiden Stoffe zusammentreffen, macht es ‚Kawumm'“, sagt der Forscher. Die beiden Gase wurden in den 1960er Jahren von der Nasa als Raketentreibstoff verwendet.
Die Energie der Reaktion reiche aus, um die beobachtete Wärme zu erzeugen, berechnete Cooper. Allerdings hat Cassini bislang keinen Ammoniak auf Enceladus nachweisen können.
Die Leiterin des Cassini-Bildverarbeitungs-Teams, Caroline Porco, hält die ursprüngliche Erklärung dennoch für glaubwürdiger. Sie ist der Meinung, dass man dann bei den anderen Eismonden ähnliche Geysire beobachten müsste, berichtet der New Scientist: „Wenn dieser Prozess auf Enceladus stattfindet, warum nicht auf Mimas?“, sagte die Forscherin. Cooper hält entgegen, dass sich der Ammoniak-Matsch offenbar bei keinem anderen Mond so nah an der Oberfläche befinde wie bei Enceladus.