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Was Enceladus heiß macht

Astronomie|Physik

Was Enceladus heiß macht
Die Dampfwolken, die der kleine Saturnmond Enceladus ausstößt, werden womöglich durch chemische Reaktionen im Inneren des Mondes erzeugt. Forscher um John Cooper vom Goddard Space Flight Center in Greenbelt, Maryland, vermuten, dass unter Enceladus Oberfläche Sauerstoff und Ammoniak aufeinander treffen, berichtete der Forscher auf einer Tagung in Kalifornien.

Die Raumsonde Cassini entdeckte nach ihrer Ankunft im Sommer 2004, dass Enceladus an einigen Flecken in der Nähe der Pole ungewöhnlich warm ist. Aus Spalten strömt dort Wasserdampf ins All, der als Nachschub für den E-Ring des Saturn dient. Enceladus hat nur einen Durchmesser von 500 Kilometern und müsste in den 4,5 Milliarden Jahren seit seiner Entstehung eigentlich alle ursprünglich vorhandene Wärme abgegeben haben und komplett ausgekühlt sein.

Bislang erklärten Planetenforscher die innere Hitze des Mondes damit, dass er durch die Gezeitenkräfte des Saturns durchgeknetet und erwärmt wird ? ähnlich wie der vulkanisch aktive Jupitermond Io. Doch Cooper ist anderer Ansicht, berichtet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist: Der Forscher vermutet, dass kosmische Strahlung, die auf Enceladus Oberfläche trifft, dort Wassermoleküle zerschlägt und dabei Sauerstoff erzeugt. Durch Risse im Eis könne das Gas ins Innere vordringen. Dort vermutet Cooper Ammoniak. „Wenn diese beiden Stoffe zusammentreffen, macht es ‚Kawumm'“, sagt der Forscher. Die beiden Gase wurden in den 1960er Jahren von der Nasa als Raketentreibstoff verwendet.

Die Energie der Reaktion reiche aus, um die beobachtete Wärme zu erzeugen, berechnete Cooper. Allerdings hat Cassini bislang keinen Ammoniak auf Enceladus nachweisen können.

Die Leiterin des Cassini-Bildverarbeitungs-Teams, Caroline Porco, hält die ursprüngliche Erklärung dennoch für glaubwürdiger. Sie ist der Meinung, dass man dann bei den anderen Eismonden ähnliche Geysire beobachten müsste, berichtet der New Scientist: „Wenn dieser Prozess auf Enceladus stattfindet, warum nicht auf Mimas?“, sagte die Forscherin. Cooper hält entgegen, dass sich der Ammoniak-Matsch offenbar bei keinem anderen Mond so nah an der Oberfläche befinde wie bei Enceladus.

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