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Was strahlt denn da?

Astronomie|Physik

Was strahlt denn da?
Mit bislang unbekannter Präzision hat ein internationales Forscherteam die Gammastrahlung aus dem Zentrum der Milchstraße aufgenommen. Die exakte Quelle der Strahlung ist allerdings nach wie vor unklar, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics. In Frage kommen das Schwarze Loch im galaktischen Zentrum, ein Supernova-Rest und die geheimnisvolle dunkle Materie.

Die Forscher benutzten zwei der mittlerweile vier riesigen Schüsseln des High Energy Stereoscopic System (H.E.S.S) in Namibia, einem neuartigen Gammateleskop. Die Teleskope registrieren die Gammastrahlen nicht direkt, sondern kleine Lichtblitze, die so genannte Tscherenkow-Strahlung, die entstehen, wenn Gammastrahlen auf die Erdatmosphäre treffen. Mit diesem Teleskop, das Anfang kommender Woche vollständig mit allen vier Schüsseln in Betrieb genommen wird, können die Energie und die Richtung von Gammastrahlen genauer bestimmt werden als mit Weltraumteleskopen.

Das galaktische Zentrum ist eines der interessantesten Ziele für das Hess-Teleskop, das vom Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg betreut wird. Bislang konnte die Quelle der dort erzeugten Gammastrahlung allerdings nicht genau bestimmt werden. Nach den neuesten Messungen stammt die Strahlung aus der engsten Umgebung des superschweren schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße, in der Wolke Sagittarius A*. Dennoch spricht einiges dafür, dass die Strahlung durch eine gigantische Supernova-Explosion vor 10.000 Jahren freigesetzt wurde, berichten die Forscher um Paula Chadwick von der University of Durham. “Die Gammastrahlen haben eine Milliarde mal so viel Energie wie Röntgenstrahlung, die in der Medizin eingesetzt wird”, erläutert Chadwick.

Frühere Messungen der Gammastrahlung aus dem galaktischen Zentrum hatten allerdings eine ganz andere Charakteristik als die jetzt gemessene Strahlung. Wenn die Gammaquelle nicht gleichmäßig, sondern variabel strahlt, dann könnte die Strahlung auch vom Schwarzen Loch im Zentrum der Milchstraße erzeugt werden, berichten die Forscher.

Ute Kehse
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