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Wer bei den Dinosauriern die Wettrennen gewann

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Wer bei den Dinosauriern die Wettrennen gewann
Tyrannosaurus rex konnte ungefähr so schnell laufen wie ein Mensch: Er erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 29 Kilometern pro Stunde, haben britische Forscher mit Hilfe eines neuartigen Computermodells errechnet. Kleinere fleischfressende Dinosaurier könnten sogar noch schneller gewesen sein. Die truthahngroßen Velociraptoren etwa kamen laut der Simulation auf knapp 39 Kilometer pro Stunde, und der nur hühnergroße Compsognathus übertrumpfte mit errechneten 64 Kilometern pro Stunde selbst den Strauß, bei dem Geschwindigkeiten von gut 61 Kilometern pro Stunde beobachtet wurden. Das verwendete Modell sei allerdings stark vereinfacht, schreiben die Wissenschaftler.

Für ihre Geschwindigkeitsmessung bauten die beiden Wissenschaftler einfache virtuelle Modelle aus einem starren Rumpf und einem rechten und einem linken Bein, aufgeteilt in Oberschenkel, Unterschenkel und einen Fuß mit drei Scharniergelenken, auf. Als Basis verwendeten sie dazu die Größen von drei lebenden Zweibeinern ? Emu, Strauß und Mensch ? sowie von fünf Dinosauriern. Diese künstlichen Skelette wurden mit Muskeln ausgestattet, denen bestimmte Werte für die Dichte, die Kontraktionsgeschwindigkeit, die Kraft und ähnliche Eigenschaften zugeordnet waren. Anschließend ließen die Forscher ihre virtuellen Tiere unter der Kontrolle einer Software loslaufen, die aus jedem Fehler lernte und das Modell entsprechend verfeinerte.

Am Ende erreichten die virtuellen Emus, Strauße und Menschen 48, 57 und 28 Kilometer pro Stunde ? Werte, die nur wenig unterhalb der tatsächlich gemessenen Höchstgeschwindigkeiten von 50, 61 und 36 Kilometern pro Stunde lagen. Das deute darauf hin, dass auch die nicht mehr nachprüfbaren Geschwindigkeiten für die Dinosaurier zumindest in der richtigen Größenordnung lägen, so die Forscher.

Trotz der relativ guten Übereinstimmung halten die Wissenschaftler ihr Modell noch lange nicht für perfekt. So variiere die tatsächlich Höchstgeschwindigkeit mit der Muskelmasse in den Beinen, was etwa auch am deutlichen Geschwindigkeitsunterschied zwischen Topläufern und Durchschnittssportlern zu sehen sei. Auch müsse unter anderem der Verlauf der Sehnen, die Befestigung der Muskeln und natürlich der Stoffwechsel der Tiere und damit ihr Energiehaushalt berücksichtigt werden. Die Wissenschaftler wollen ihr Modell nun nach und nach verbessern, um irgendwann die tatsächlichen Sprintleistungen der Dinosaurier berechnen zu können.

William Sellers (Universität Manchester) et al.: Proceedings of the Royal Society B, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rspb.2007.0846 ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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