Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Wetterbericht für HD80606b

Astronomie|Physik

Wetterbericht für HD80606b
spitzer_infrared.jpg
Das Spitzer-Weltraumteleskop macht Infrarotaufnahmen im Weltall. Die künstlerische Darstellung zeigt das Teleskop vor einer solchen Aufnahme. Grafik: NASA/JPL-Caltech
Auf einem 200 Lichtjahre von der Erde entfernten Gasplaneten herrschen extreme Temperaturschwankungen: Innerhalb von sechs Stunden heizt sich der Planet um 700 Grad auf, wenn seine Umlaufbahn ihn nah an seine Sonne bringt, haben Astronomen beobachtet. Kurz davor bewegte sich der Planet genau hinter dem Stern vorbei, was den Forschern ermöglichte, seine genaue Größe und Helligkeit zu messen und anhand dessen die genauen Temperaturen zu berechnen. Die Forscher nutzten diese Daten für eine Computersimulation des Klimas auf dem Planeten.

Der Planet heißt HD80606b, in Anlehnung an den Namen seines Muttersterns HD80606. Der Planet wiegt viermal so viel wie der Jupiter. Seinen Stern umläuft er in 111 Tagen und entfernt er sich von ihm dabei teilweise auf dieselbe Distanz, die die Erde zur Sonne hat. Auf der anderen Seite der Umlaufbahn kommt er seinem Zentralgestirn jedoch näher, als sich der Merkur der Sonne nähert. Die Forscher beobachteten ihn dort mit dem Spitzer-Weltraumteleskop und stellten fest, dass sich der Planet am Punkt größter Annäherung innerhalb von nur sechs Stunden von etwa 500 Grad Celsius auf etwa 1.200 Grad Celsius erhitzt. Kurz vor diesem Punkt schob sich der Planet von der Erde aus gesehen genau hinter seinen Stern, was den Forschern diese genauen Messungen erst ermöglichte.

HD80606b gehört in die Planetenklasse der “Hot Jupiters”. Das sind sehr große Planeten, die ihrer Sonne sehr nahe sind. Bisherige Erkenntnisse über das Klima auf solchen Planeten sind recht lückenhaft, schreiben die Forscher. Daher seien die genauen Temperaturdaten von HD80606b ein Glücksfall. Sie verwendeten diese Daten für ein neues Computermodell, um die Dynamik der Atmosphäre und die Temperaturverteilungen auf dem Planeten zu simulieren und besser zu verstehen.

Gregory Laughlin (University of California, Santa Cruz) et al.: Nature (Bd. 457, S. 562, DOI: 10.1038/nature07649) ddp/wissenschaft.de ? Martin Rötzschke
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

er|drü|cken  〈V. t.; hat〉 1 zu Tode drücken, ersticken 2 〈fig.〉 in übergroßem Maße belasten … mehr

Ra|ben|vo|gel  〈m. 5u; Zool.〉 Angehöriger einer Familie meist großer, kräftiger Singvögel mit z. T. ausgezeichnetem Lernvermögen, Allesfresser, die in Scharen manchmal schädlich werden (Dohle, Krähe, Elster, Häher, Kolkrabe): Corvidae

♦ Sub|strat  auch:  Subst|rat  〈n. 11〉 1 Grund–, Unterlage … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige