aus dem Jahr 1783. Zwischen Juni 1783 und 1784 warf der Vulkan eine Menge von etwa 12 Kubikkilometern Lava aus. Rund 100 Millionen Tonnen Schwefeldioxid und andere Gase gelangten in die Atmosphäre. Mit Wasserdampf formen diese Gase kleinste Partikel, so genannte Aerosole, die das Sonnenlicht in den Weltraum reflektieren. Die Simulation ergab für diesen Prozess eine Abkühlung der Nordhalbkugel von ein bis drei Grad Celsius. Das stimmt gut überein mit Messungen an Jahresringen von Bäumen aus dieser Zeit, berichten die Forscher.
Überrascht waren die Forscher davon, dass in ihrem Modell die Abkühlung der Nordhemisphäre die Monsunwinde etwa im Indischen Ozean beeinflusste. Diese transportieren Wasserdampf von den Ozeanen übers Land, wo die feuchte Luft abregnet. Antriebskraft für die Monsunwinde ist die Temperaturdifferenz zwischen den Landmassen und dem Wasser der Ozeane. Da diese Differenz durch die Abkühlung des eurasischen Kontinents im Norden kleiner wurde, schwächten sich auch die regenbringenden Monsunwinde ab und im Einzugsbereich des Nils fiel weniger Regen.
Andere Wissenschaftler hatten in früheren Studien bereits gezeigt, wie sich Vulkanausbrüche in den Tropen auf die Nordhemisphäre auswirken: Sie führen zu wärmeren Wintern. Oman und seine Kollegen wollen die vorliegenden Ergebnisse nun nutzen, um ein Vorhersagemodell für die klimatischen Folgen von Naturereignissen auf entfernte Regionen zu entwickeln. Die Berechnung einer Vorhersage dauert mit heutigen Klimamodellen mehrere Wochen, berichtet Oman.