Wenn Feuer und Wasser zusammenkommen, kann das fatale Folgen haben. Trifft zum Beispiel Regen auf den kegelförmigen Dom an der Spitze eines Schichtvulkans, kann der Dom zusammenbrechen und sich in eine der gefürchteten pyroklastischen Glutwolken verwandeln, die sich in kürzester Zeit viele Kilometer von dem Feuerberg entfernen können. Zu dieser Erkenntnis kommen Forscher um Derek Elsworth von der Pennsylvania State University in der Zeitschrift Geology (Bd. 32, S. 969).
Den Forschern zufolge kann ein Dom, wie er zum Beispiel zurzeit im Krater des
Mount St. Helens wächst, durch intensiven Regen instabil werden. Das könne sowohl in Zeiten geschehen, in denen der Dom durch Magmazufuhr aus dem Erdinnern wächst, als auch in Zeiten vulkanischer Ruhe, schreiben Elsworth und seine Kollegen.
Ihrem Modell zufolge wird es kritisch, wenn das Regenwasser Spalten in der starren äußeren Kruste des Domes vollständig ausfüllt. Dann können vulkanische Gase aus dem Innern des Vulkans nicht mehr ungehindert ausströmen und der Druck im Innern des Domes erhöht sich. Je länger der Regen andauert und je mehr Niederschlag fällt, desto wahrscheinlicher wird ein Kollaps.
Wie die Forscher schreiben, können bei einem Zusammenbruch 90 Prozent des Doms kollabieren – das entspricht bis zu hundert Millionen Kubikmetern Gestein.
Ute Kehse