Darauf sind insgesamt drei spiralförmige, mehrere tausend Kilometer lange Gasstrahlen zu sehen. Solche Jets entstehen, wenn sich das Eis des Kometen durch die Sonnenwärme erhitzt und schlagartig verdampft. Da der Kometenkern rotiert, formt das Gas einen Wirbel. Die Forscher hoffen, mithilfe ihrer Aufnahmen die Rotationsgeschwindigkeit von Komet McNaught berechnen zu können.
Snodgrass und Jehin untersuchten mithilfe des eingefangenen Lichts auch die Zusammensetzung des Kometenschweifs. Sie entdeckten darin typische Stoffe wie Cyanid, Kohlenstoff und Ammoniak. Zu ihrer Überraschung leuchtete der Schweif aber auch mit dem charakteristischen gelben Licht von Natrium. Diesen Stoff hatten Astronomen bislang nur in den drei größten Kometen des vergangenen Jahrhunderts entdeckt.
„Der Stoff entsteht höchstwahrscheinlich, wenn Staubteilchen durch das Sonnenlicht gespalten werden“, erläutert Jehin. „Durch die enorme Hitze verdampft der Staub, wodurch neutrale Natrium-Teilchen freigesetzt werden, die wiederum vom Sonnenlicht zum Leuchten gebracht werden. Sie emittieren genau die gleiche gelb-orangefarbene Strahlung wie die Natrium-Dampflampen in unseren Straßenlaternen.“ Auch die Erdatmosphäre enthält eine Schicht aus neutralen Natrium-Atomen ? wahrscheinlich eine Hinterlassenschaft von Kometen und Asteroiden, die in der Nähe der Sonne verdampft sind.