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Xenas wahre Größe

Astronomie|Physik

Xenas wahre Größe
Der im Jahr 2005 entdeckte potenzielle zehnte Planet Xena ist nur geringfügig größer als Pluto und leuchtet so hell wie frischer Schnee. Das zeigen neue Bilder des Weltraumteleskops Hubble, auf denen Xena erstmals deutlich zu sehen ist. Bei der Analyse dieser Bilder entdeckten amerikanische Forscher, dass der Planetenkandidat mit 2.400 Kilometern sehr viel kleiner ist als bisher angenommen und Plutos Durchmesser um lediglich fünf Prozent übertrifft. Die außergewöhnliche Helligkeit des kleinen Himmelskörpers erklären die Astronomen mit gefrorenem Methan, das vermutlich die Oberfläche Xenas überzieht.

Im Juli 2005 gaben Mike Brown und sein Team die Entdeckung des Objekts 2003 UB313 bekannt, das inoffiziell auch Xena genannt wird und als möglicher zehnter Planet gilt. Der Himmelskörper ist etwa dreimal weiter von der Sonne entfernt als Pluto und gehört damit zu den äußersten Objekten des Sonnensystems. Seine Helligkeit ließ die Astronomen vermuten, dass er größer als Pluto sein müsse. Da aber nicht bekannt war, wie viel Sonnenlicht von Xenas Oberfläche reflektiert wird, war eine genaue Größenbestimmung bisher schwierig. Anhand von Messungen der von Xena abgestrahlten Wärmestrahlung schätzte ein deutsch-französisches Forscherteam, dass Xenas Durchmesser etwa 30 Prozent größer als Plutos Durchmesser sein müsste.

Die vom Weltraumteleskop Hubble aufgenommenen Bilder erlauben nun erstmals eine direkte Bestimmung von Xenas Größe ? obwohl der Himmelskörper auf den Hubblebildern nur 1,5 Pixel einnimmt. Demnach hat Xena einen Durchmesser von 2.400 Kilometern und übertrifft damit Pluto um nur fünf Prozent. Da Xena kleiner ist als bisher angenommen, aber doch sehr hell leuchtet, muss die Oberfläche des Himmelskörpers sehr viel Licht reflektieren. Die Astronomen vermuten, dass gefrorenes Methan Xenas Oberfläche bedeckt. Aber auch eine solche Eisoberfläche würde mit der Zeit durch die Partikel des Sonnenwindes geschwärzt, erklären die Forscher. Nur durch ständige Erneuerung kann die Oberfläche frisch und hell bleiben.

Möglicherweise hat Xena in Sonnennähe eine gasförmige Atmosphäre, erklärt Brown. Bewegt sich der Himmelskörper auf seiner Umlaufbahn von der Sonne weg, friert diese Atmosphäre ein und fällt auf die Oberfläche, die so immer frisch und weiß bleibt. Diese Theorie erklärt aber nicht, warum der ebenfalls von Methan-Eis bedeckte Pluto nicht genauso hell wie Xena leuchtet. Also könnte es auch sein, dass ständig Methangas aus dem Inneren an die Oberfläche strömt und dort sofort gefriert, erklärt Brown. Welche Mechanismen das Methan im Innern gasförmig halten könnten, können die Astronomen aber bisher noch nicht sagen.

New Scientist, Online-Dienst, 11. April ddp/wissenschaft.de ? Andrea Boller
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