Ähnlich muss in der Jurazeit auch die Entwicklung vom 80 Tonnen schweren Riesen zum lediglich sechs Meter langen und etwa eine Tonne schweren Europasaurus abgelaufen sein, erklären die Wissenschaftler. Damals waren weite Teile des heutigen Deutschlands von Meer bedeckt. Als der Spiegel dieses Jurameeres anstieg, wurden die zurückbleibenden Landflächen immer kleiner und die Überlebenschancen für große Exemplare der Dinosaurier sanken stetig. Für eine Population größerer Tiere boten die Inseln schließlich nicht mehr ausreichend Nahrung.
Die Knochen der zwergenhaften Riesendinosaurier hat der Hobbypaläontologe Holger Luedke bereits vor acht Jahren im Steinbruch Langenberg bei Oker entdeckt. Zunächst hielten Wissenschaftler die von mehr als elf Exemplaren stammenden Fossilien für die Überreste einer Gruppe von Jungtieren, die aus unbekannten Gründen zu Tode gekommen waren.
Sander und seine Kollegen konnten nun mittels so genannter Wachstumsmarken jedoch nachweisen, dass die Zwerge ausgewachsen waren. Diese Marken zeigen ähnlich wie die Jahresringe eines Baumes die Wachstumsphasen des Tieres an. Liegen sie sehr nahe beieinander, ist das Wachstum abgeschlossen. Nach den Ergebnissen der Forscher müssen die Tiere zwischen 1,7 und 6,2 Meter groß gewesen sein und gehören zu der Reptiliengruppe der Sauropoden.