Wie gestaltete sich das Leben für diejenigen Juden, die dem Grauen der Verfolgung und Vernichtung unter den Nationalsozialisten entkommen waren? Anhand von Filmen, Interviews, Fotos, privaten Gegenständen sowie Dokumenten erzählt die Ausstellung „Unser Mut. Juden in Europa 1945–48“ von vielen berührenden Einzelschicksalen. Sie ist noch bis zum 18. Januar 2022 im Jüdischen Museum zu sehen.
Die Schau, entstanden in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur — Simon Dubnow in Leipzig, geht das Thema aus transnationaler Perspektive an und lässt erkennen, wie unterschiedlich die Lebensbedingungen für Juden in dieser Zeit waren. Sieben Orte werden näher betrachtet: die deutschen Städte Frankfurt am Main und Ost-Berlin, Białystok, die „tote Stadt“ in Polen, wo von 100 000 Juden nur 1000 überlebten, die wichtige italienische Transitstadt Bari, der Fluchtort Amsterdam, die niederschlesische Gemeinde Dzierżoniów, die nach 1945 für wenige Jahre zu einer Stätte jüdischer Hoffnung in Polen wurde, und schließlich Budapest, wo die Rote Armee rechtzeitig einen Großteil der Deportationen stoppen konnte. In Frankfurt-Zeilsheim entstand die Zeitschrift „Unser Mut“, die der Schau ihren Titel gibt. Auch intensive Einblicke in das Leben in den Lagern für Displaced Persons werden geboten.
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