„Konrad!“, sprach die Frau Mama, „Ich geh’ aus und du bleibst da. Sei hübsch ordentlich und fromm. Bis nach Haus ich wieder komm’.“ Den meisten Menschen sind Reime wie diese nur zu gut aus ihrer Kindheit vertraut – und auch das Schicksal, das den armen Konrad traf, weil er sich nicht an die mahnenden Worte seiner Mutter halten sollte (Vorsicht, Spoiler: Ihm werden beide Daumen abgeschnitten). Es handelt sich, natürlich, um eine Geschichte aus dem Kinderbuch „Der Struwwelpeter“.
Dem Buch, das der Arzt Heinrich Hoffmann 1844 verfasst hatte, widmet sich jetzt das Kulturhistorische Museum in Magdeburg. Die Ausstellung „Der Struwwelpeter – Zwischen Faszination und Kinderschreck“ spürt der Rezeption des Buches nach, das damals einer der erfolgreichsten Erziehungsratgeber der Zeit war, heute kontrovers diskutiert und als Geschenk von Oma und Opa kaum mehr denkbar ist. Dabei wird zum einen deutlich, wie die Auffassung von Erziehung sich im Lauf der Zeit veränderte. Zum anderen zeigt die Ausstellung, wie die Geschichten rund um „Daumenlutscher“ und „Suppenkasper“ bis heute Generationen prägten und Künstler inspirierten. Zu sehen sind über 200 Exponate, die das Werk und seinen Einfluss beleuchten: neben
Büchern und Originalzeichnungen auch Zeichentrickserien und Hörspiele, ebenso Figürchen und andere Kuriositäten bis hin zum modernen Comic.
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