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Die lange Reise des Eisbergs A-68A

Bild der Woche

Die lange Reise des Eisbergs A-68A
Eisberg A-68A
Eisberg A-68A südlich der South Orkney Islands. (Bild: NASA Earth Observatory)

Vor drei Jahren brach dieser gut 150 Kilometer große Eisberg vom Larsen-C-Schelfeis in der Antarktis ab – seither driftet er durchs Südpolarmeer. Zurzeit aber scheint er in einer Art Strudel festzusitzen, der ihn langsam um seine Achse dreht.

Im Juli 2017 war es soweit: Über Monate hinweg hatte sich ein immer längerer, rund 100 Meter breiter Riss im antarktischen Larsen-C-Schelfeis gebildet, nun trennte dieser Riss auch die letzte Verbindung. Als Folge brach ein 5.800 Quadratkilometer großes Eisstück ab – dies entspricht rund zwölf Prozent der gesamten Fläche dieses Schelfeises. Der dabei entstandene Tafeleisberg wog rund eine Billionen Tonnen und war einer der größten je beobachteten.

Inzwischen ist dieser A-68A getaufte Tafeleisberg rund drei Jahre alt – und immer noch erstaunlich gut in Schuss, wie diese Aufnahme des MODIS-Instruments des Terra-Satelliten der NASA beweist. Sie zeigt A-68A rund 230 Kilometer südlich der South Orkney Inseln (oben rechts im Bild). Damit hat dieser eisige Koloss von seinem Geburtsort im Larsen-C-Schelfeis schon eine Strecke von rund 800 Kilometern zurückgelegt.

Dabei war seine Reise allerdings nicht gerade direkt: In seinem ersten Jahr auf See legte der Eisberg nur rund 45 Kilometer zurück, weil ihn die Strömungen ständig hin und her driften ließen. Mehrfach kollidierte A-68A dabei mit Felsvorsprüngen und Halbinseln entlang der westantarktischen Halbinsel. Erst danach gelangte der Tafeleisberg in eine stetige Nordströmung, die ihn dann weiter in den Südozean hinein trieb.

In den letzten Wochen jedoch scheint A-68A wieder zum Stillstand gekommen zu sein: Wie aktuelle Satellitenaufnahmen belegen, treibt der Riesen-Eisberg fast auf der Stelle und dreht sich dabei langsam um seine eigenen Achse. Forscher vermuten, dass der Eisberg in einem Strudel gelandet ist, einer lokalen Kreisströmung. „Dies haben auch schon beim anderen Eisbergen stromabwärts von der Westantarktischen Halbinsel gesehen“, erklärt Christopher Readinger U.S. National Ice Center. „Sie beginnen dann scheinbar aus heiterem Himmel sich zu drehen.“

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Wann die Reise für A-568A weiter geht, ist noch unklar. Aber die Forscher sind sich sicher, dass er schon bald aus dem Strudel in den starken antarktischen Zirkumpolarstrom geraten wird. Dieser wird den Eisberg dann relativ zügig weiter nach Norden in den Südatlantik treiben – einen der großen Eisberg-„Friedhöfe“ im Südozean. Denn in dem wärmeren Wasser dieser Meeresregion schmelzen die Eisberge, zerbrechen und lösen sich schließlich auf.

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