Ein kosmischer KreißsaaI von seltener Schönheit: Im Orionnebel konnten Astronomen drei unterschiedliche Populationen sehr junger Sterne identifizieren. Die neue Aufnahme der optischen Weitwinkelkamera OmegaCAM des VLT Survey Telescope der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile lieferte mit ihren Daten einmalige Details. Die Helligkeit und Farben der Sterne ließen sich so präzise bestimmen. Die Forscher fanden bei der Auswertung drei verschiedene Typen, die auf ein unterschiedliches Alter der Sterne hinweisen.
Das Team unter der Leitung des ESO-Astronomen Giacomo Beccari konnte damit wertvolle neue Einblicke in die Entstehung von Sternhaufen gewinnen: Sie könnte in Schüben verlaufen, wobei jeder Schub schneller abläuft, als bisher gedacht. „Als wir uns die Daten zum ersten Mal angesehen haben, war das einer dieser Wow!-Momente, wie man sie als Astronom vielleicht ein- oder zweimal im Leben hat“, sagt Beccari, Erstautor des Fachartikels, der demnächst in der Fachzeitschrift Astronomy & Astrophysics veröffentlicht wird. „Dank der unglaublichen Qualität der OmegaCAM-Aufnahmen besteht kein Zweifel, dass wir es im zentralen Bereich des Sternhaufens mit drei unterschiedlichen Sternpopulationen zu tun haben.“ Der Orion-Nebel ist mit einer Entfernung von 1350 Lichtjahren eine der uns nächstgelegenen Geburtsstätten massereicher Sterne.
Aufnahme: ESO/G. Beccari