
Die Substantia nigra ist ein Teil des Mittelhirns. Diese Hirnregion gibt die Befehle für unsere Bewegungsabläufe, indem dort unterschiedliche Arten von Nervenzellen Signale senden und empfangen. Forscher am Biozentrum der Universität Basel haben nun die Funktionen dieser Nervenzellen bestimmt – und kommen damit auch der Erkrankung Parkinson auf die Spur.
Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler an den Gehirnen von Mäusen gewonnen. In der Substantia nigra unterschieden sie zwei Zellpopulationen: Die im Bild rot eingefärbte Population ist dafür zuständig, Bewegungen in Gang zu setzen. Die grün eingefärbte Population sorgt anschließend dafür, dass die Bewegungen weitergeführt werden. Giorgio Rizzi, Erstautor der Studie, sagt: „Mit unserer Studie konnten wir nun nicht nur die Funktion von zwei Gruppen von Nervenzellen entschlüsseln, sondern auch zeigen, dass diese beiden Populationen zusammenarbeiten, um eine Bewegung korrekt auszuführen.“
Bewegungsstörungen bei Parkinson-Patienten
Relevanz hat die Studie für die weitere Erforschung der Krankheit Parkinson. Sterben bestimmte Nervenzellen in der Substantia nigra ab, können Signale nicht mehr weitergeleitet werden und es kommt in der Folge zu motorischen Störungen. In einem nächsten Schritt möchte das Forscherteam genauer untersuchen, wie sich Nervenzellen durch Parkinson verändern und wie sich das auf die Bewegungsabläufe der Patienten auswirkt. Kelly Tan vom Biozentrum der Universität Basel sagt: „Wenn wir die Veränderungen der Netzwerke verstehen, finden wir vielleicht auch Wege, diese neurodegenerative Erkrankung besser zu handhaben und die Symptome von Parkinson-Patienten zu lindern.“
Die Ergebnisse der Studie haben die Forscher in der Fachzeitschrift „Cell Reports“ veröffentlicht.
Anmerkung der Redaktion: Wir haben die Information, welche Zellpopulation mit welcher Farbe eingefärbt wurde, nachträglich hinzugefügt.