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Rendezvous im Eis

Bild der Woche

Rendezvous im Eis
Die "Polarstern" und ihr Versorgungseisbrecher im arktischen Eis
(Bild: Alfred-Wegener-Institut/ Ernst Stürmer)

Zwei Schiffe nähern sich im Dämmerlicht des arktischen Polarwinters langsam einander an: Es sind die „Polarstern“ und ihr russischer Versorgungseisbrecher „Kapitan Dranitsyn“ – Akteure der größten Arktisexpedition aller Zeiten.

Seit Herbst 2019 ist der Forschungseisbrecher „Polarstern“ im arktischen Packeis unterwegs. Das Schiff, seine Besatzung und ihre auf einer Eisscholle errichteten Forschungsstationen treiben mit der Transpolardrift einmal durch die zentrale Arktis. Im Rahmen der sogenannten MOSAiC-Expedition wollen Wissenschaftler erstmals Daten zum Zustand von Eis, Meer und Atmosphäre dieser Region mitten im polaren Winter sammeln.

Die gut hundertköpfige Crew aus 20 Nationen wird dabei regelmäßig ausgetauscht und neben neuen Besatzungsmitgliedern auch mit neuen Vorräten versorgt. Ein solcher Schichtwechsel ist seit wenigen Tagen wieder in vollem Gange – zuvor konnten sich die Beteiligten über gleich zwei Rekorde der Polarforschung freuen. Denn am 24. Februar 2020 kam die „Polarstern“ mit 88°36′ an den nördlichsten Punkt, den jemals ein Schiff im Winter erreicht hat. Sie war damit nur noch 156 Kilometer vom Nordpol entfernt.

Auch der mit neuen Forschern und Proviant beladene Versorgungseisbrecher „Kapitan Dranitsyn“ stellte auf seinem Weg zur „Polarstern“ einen Rekord auf. Kurz vor seinem Zusammentreffen mit dem Forschungsschiff war er am 26. Februar auf Position 88°28′: Noch nie hat es ein Schiff so früh im Jahr aus eigenem Antrieb so weit in den Norden geschafft. „Diese Rekorde markieren Meilensteine der MOSAiC-Expedition“, sagt Markus Rex, Expeditionsleiter vom Alfred-Wegener-Institut.

Nach dem Schichtwechsel starten die Wissenschaftler in den dritten Expeditionsabschnitt. Dabei wird das Meereis in den kommenden Wochen noch kompakter werden – auch ein Eisbrecher kann dann nicht mehr zu dem eingefrorenen Forschungsschiff vordringen. Das nächste Rendezvous mit Crew-Austausch und Nachschublieferung im April wird daher mit einem Flugzeug stattfinden. Insgesamt wird die „Polarstern“ noch bis Herbst 2020 durch das Nordpolarmeer driften.

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