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Lichtblitze und Schleimattacken

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Lichtblitze und Schleimattacken

Die Kamtschatka-Qualle ist vor der Pazifikküste Nordamerikas beheimatet und kann bis zu sechs Meter lang werden. Wie viele Quallen-Arten lebt sie sowohl fest am Boden – als sogenannter Polyp – als auch im Quallen-Stadium. (Foto: Flickr-by and by-CC-BY-SA)

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Die Kamtschatka-Qualle ist vor der Pazifikküste Nordamerikas beheimatet und kann bis zu sechs Meter lang werden. Wie viele Quallen-Arten lebt sie sowohl fest am Boden – als sogenannter Polyp – als auch im Quallen-Stadium. (Foto: Flickr-by and by-CC-BY-SA)

Venusgürtel, Meertomate, Feuerwalze ­­– genauso schön, kurios und gefährlich, wie ihre Namen klingen, ist die Welt der Quallen. Perfekt symmetrisch und farbenprächtig gleiten sie durch die Ozeane, ihr Gift jedoch kann tödlich sein. Der Band „Quallen. Von der Faszination einer verkannten Lebensform“ lässt staunen.

Quallen bevölkern schon seit 500 Millionen Jahre die Meere und sind trotzdem wenig erforscht. Lange hat man gerätselt: Sind sie Tier oder Pflanze? Wo befindet sich ihr Kopf? Wie bewegen sie sich eigentlich fort? Einen ausführlichen Überblick zum Stand des Wissens bietet das Buch von Lisa-ann Gershwin. Warum Quallen als Tiere gelten, obwohl sie zumeist weder Hirn noch Herz haben, erklärt sie darin genauso wie deren clevere Methoden sich fortzubewegen und fortzupflanzen.

Wie im Science-Fiction-Roman

Unterhaltsam und informativ spannt die Biologin den Bogen von der außergewöhnlichen Anatomie der Quallen über ihre Lebenszyklen bis hin zu Nutzen und Gefahr, die von ihnen ausgeht. Dabei liest man Erstaunliches wie im Science-Fiction-Roman: Es geht etwa um Lichtblitze und Schleimattacken zum Schutz vor Feinden, Klone und das unendliche Leben. Neben Artikeln zu den Themenschwerpunkten finden sich in jedem Kapitel eine Auswahl an Steckbriefen zu verschiedenen Quallen und ihren besonderen Eigenschaften sowie großformatige Bilder. Ein Glossar am Ende des Buches erklärt die wichtigsten Fachbegriffe rund um die Nesseltiere.

Mensch und Qualle

Warum die Qualle nicht als glibberiges Plankton abgetan, sondern weiter erforscht werden sollte, darauf verweist Gershwin immer wieder anhand ökologischer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Fakten. So verändert die „Quallenblüte“, das massenhafte Auftreten dichter Schwärme, die Ökosysteme. Manche Arten schaden der Fischerei, weil sie sich von Fischlaich ernähren und legen Kraftwerke lahm, wenn sie Ansaugrohre verstopfen. Andererseits kann sich der Mensch einiges abschauen: etwa die Fähigkeit, Licht zu erzeugen oder sich mithilfe von Druckaufbau durchs Wasser zu bewegen. Hinsehen lohnt sich also bei Quallen allemal, nicht nur, aber doch auch, weil sie so schön sind.

 

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Lisa-ann Gershwin
Quallen
Von der Faszination einer verkannten Lebensform
Delius Klasing Verlag „Editon Delius“
Bielefeld 2017, € 29,90

© wissenschaft.de – Cathrin Siegler
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