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Tanzende Himmelslichter

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Tanzende Himmelslichter

Diese grün schimmernden Polarlichter fotografierte Bernd Römmelt am 9. März 2012 in den Lyngenalpen in Norwegen. (Foto: B. Römmelt)

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Diese grün schimmernden Polarlichter fotografierte Bernd Römmelt am 9. März 2012 in den Lyngenalpen in Norwegen. (Foto: B. Römmelt)

Sie faszinieren die Menschen schon seit Jahrtausenden – Polarlichter. Wenn die bunten Farbstreifen über den Himmel tanzen, verwandelt sich die Landschaft in eine magische Welt, die den Beobachter in ihren Bann zieht. Und manchmal hört man die Lichter sogar „flüstern“.

Kein Wunder also, dass sich etliche Sagen und Legenden rund um das leuchtende Phänomen ranken und die nordischen Kulturen ihre ganz eigenen Geschichten über sie erzählen. Im Süden Lapplands zum Beispiel gibt es die Legende, dass die Nordlichter Eiskristalle seien, die durch die Schwingen von Schwänen aufgewirbelt werden, wenn sie in den Norden fliegen. Im Norden Lapplands hingegen stellte man sich vor, dass es Schneekristalle sind, die sich ein Fuchs aus dem Pelz geschüttelt hat. Die Wikinger interpretierten die Nordlichter wieder anders. Für sie waren es die Reflektionen auf den Schilden der Walküren, die die gefallenen Krieger nach Walhalla führten. Und die Inuit sehen in ihnen verstorbene Kinder, die mit Schädelknochen Ball spielen.

Was dahinter steckt

Die Wissenschaft hat freilich eine andere Erklärung gefunden. Polarlichter entstehen wenn energiegeladene Teilchen der Sonnenwinde die Erdatmosphäre treffen. Hier reagieren sie mit erdeigenen Atomen, wie Stickstoff und Sauerstoff – was uns die tanzenden Himmelslichter beschert. Dass sie an den Polen auftreten, liegt am Magnetfeld der Erde. Wenn die Sonnenwinde auf das Magnetfeld treffen, verformen sie es. Dadurch wird es auf der sonnenzugewandten Seite gestaucht und auf der abgewandten Seite gedehnt. Die Sonnenteilchen, die auf die Erde treffen werden so auf die Rückseite der Erde abgelenkt und laufen dann an den Feldlinien entlang in Richtung der Pole.

Die Polarlichter, die auf der Nordhalbkugel zu sehen sind tragen den wissenschaftlichen Namen Aurora borealis. Ihr Pendant sind die Südlichter, auch Aurora australis genannt. Forscher konnten inzwischen sogar nachweisen, dass Polarlichter „sprechen“ oder ‚flüstern“. Wie genau die Geräusche zustande kommen, gibt den Wissenschaftlern aber noch Rätsel auf. Klar ist jedoch: Das Rauschen, Knallen oder Knistern, was zuweilen zu hören ist, hat tatsächlich direkt etwas mit den tanzenden Lichtern zu tun.

Faszination, die ansteckt

In seinem Buch „Polarlichter – Sonnenzauber am Nachthimmel“ geht der Fotograf Bernd Römmelt auf die unterschiedlichen Mythen ein und nimmt den Leser mit seinen Bildern auf eine Reise in die nordischen Polarlicht-Geschichten mit. Die vielen Farben und Formen der Polarlichter hat er eindrucksvoll mit der Kamera eingefangen. Zudem beschreibt er seine schönsten Nordlichterlebnisse so plastisch, dass man ihm die Faszination für Polarlichter deutlich anmerkt – und sie ist ansteckend.

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Neben den persönlichen Eindrücken und Legenden gibt Römmelt außerdem Tipps, wie sich die Himmelslichter am besten fotografieren lassen. Darüber hinaus führt er auch in die Forschung über Polarlichter ein. In die Tiefe geht dann die Wissenschaftsjournalistin Felicitas Mokler. Sie erläutert prägnant, warum die leuchtenden Phänomene am Himmel erstrahlen und welche Prozesse dahinter stecken.

Polarlichter+Bernd+R%C3%B6mmelt.jpgDer Autor und Fotograf: Bernd Römmelt arbeitet seit 2001 als freier Fotograf und Reisejournalist. Der studierte Ethnologe veröffentlichte bereits 30 Bildbände zu verschiedensten Themen. Er befasst sich hauptsächlich mit den Alpen und nördlichen Regionen wie Alaska, Kanada oder Lappland. Zwei seiner Bilder wurden bereits bei dem BBC-Fotowettbewerb „Wildlife Photographer of the Year“ ausgezeichnet.

 

Das Buch: 
Bernd Römmelt
Polarlichter
Sonnenzauber am Nachthimmel
Knesebeck, München 2016, € 29,95

© wissenschaft.de – Meike Seibert
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