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Verborgene Vogelvielfalt

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Verborgene Vogelvielfalt

Schrank mit Singvögeln im Vogelsaal des Museums für Naturkunde, Berlin

Bild 3 von 8

Im Berliner Museum für Naturkunde sind die Schränke voll mit Singvögeln. Die toten Vogelkörper (Bälge) wurden platzsparend in liegender Form präpariert. Die Bandbreite an Merkmalen einer Art wird durch das Sammeln vieler Individuen abgedeckt. ©Klaus Nigge/Knesebeck Verlag

Vögel weisen ein unglaubliches Spektrum an Farben und Formen auf. Hinter den Kulissen von Naturkundemuseen, für die Öffentlichkeit unzugänglich, lagert ein großes Archiv dieser Vielfalt. Es ist das Ergebnis von rund 250 Jahren ornithologischer Sammelleidenschaft.

Der Vogelbestand ist in den letzten 50 Jahren weltweit um mehr als 40 Prozent zurückgegangen. Damit reihen sich auch die Vögel in die lange Liste des Biodiversitätsverlusts unserer Zeit ein. Die Bestände einzuschätzen, sowie die Veränderungen wahrzunehmen und zu dokumentieren ist die Aufgabe von Ornithologen. Durch die umfangreichen Sammlungen in Naturkundemuseen stehen der Wissenschaft internationale Kompetenzzentren der biologischen Vielfalt zur Verfügung. Der Naturfotograf Klaus Nigge, der Vogelkundler Karl Schulze-Hagen und der Präparator Jürgen Fiebig geben mit ihrem Bildband „Vogelwelten – Expedition ins Museum“ einen exklusiven Einblick in diese Schatzkammern.

Faszination und wissenschaftliches Interesse

Die bunte Vogelvielfalt übt schon sehr lange eine Anziehungskraft auf die Menschen aus. Bereits in prähistorischen Zeiten schmückte man Umhänge und Kopfbedeckungen mit fremden Federn. Die Entdeckungen neuer Kontinente brachte dann immer exotischere Vögel nach Europa. Wer Rang und Namen hatte, präsentierte teils lebendige, teils präparierte Tiere. Eine fast unerschöpfliche Nachfrage nach Federn und toten Vogelkörpern für die Modeindustrie führte im 19. Jahrhundert zu gezielten Abschüssen ganzer Kolonien.

Gleichzeitig entstand ein großes wissenschaftliches Interesse an Vögeln. Detailreiche Zeichnungen und Untersuchungen gingen mit immer besseren Konservierungstechniken einher. Das Sammeln und Untersuchen von Vögeln faszinierte die immer größer werdende Gemeinschaft der Vogelkundler, besonders aufgrund des Variationsspektrums einzelner Arten. Erst mit dem technologischen Fortschritt und fortan der Nutzung von Ferngläsern und Kameras wurde das Töten von Tieren immer weniger. Bis heute stützen Vogel-Experten ihre Erkenntnisse – neben den bereits vorhandenen Sammlungen – vor allem auf ihre Beobachtungen.

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Abwechslungsreich und informativ

Nigge, Schulze-Hagen und Fiebig geben in ihrem Buch einen exklusiven Einblick in die Sammlungen von fünf Naturkundemuseen in Deutschland und Österreich. Im ersten Teil beschäftigen sie sich mit der Geschichte der Ornithologie und den Hintergründen der wissenschaftlichen Forschung. Im zweiten Teil dokumentieren sie mit Fotos die Vielfalt der Sammlungen. Und im dritten und letzten Teil erzählen sie spannende Geschichten rund um ihre Auswahl der besonderen Exponate.

Abwechslungsreich, informativ und voll von ausdrucksstarken Bildern ist das Buch nicht nur begeisterte Ornithologen zu empfehlen, sondern allen, die sich für Naturkundemuseen und Wissenschaftsgeschichte interessieren.

Mehr Einblicke in die Bedeutung von naturwissenschaftlichen Sammlungen und die Schätze, die darin entdeckt werden, gibt es im Artikel „Die Archive des Lebens“ in der Februar-Ausgabe 2023 von bild der wissenschaft.

Cover Bildband Vogelwelten - Expedition ins Museum

Klaus Nigge, Karl Schulze-Hagen & Jürgen Fiebig
Vogelwelten
Expeditionen ins Museum
Knesebeck Verlag, Oktober 2022, € 40

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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