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Alle Wetter!

Erde|Umwelt

Alle Wetter!
Ist jeder heftige Sturm ein neuer Beweis für den Klimawandel – und mit welchen Katastrophen müssen wir in Zukunft rechnen? Das sind Schwerpunkte des 2. ExtremWetterKongresses, der unter Mitwirkung von bdw am 22. und 23. März an der Universität Hamburg stattfindet.

„Klimawandel bedeutet nicht automatisch, dass es immer mehr Stürme gibt – im Gegenteil. In den vergangenen zehn Jahren hat die Zahl dieser Wetterereignisse sogar abgenommen“, sagt Frank Böttcher, Initiator und Organisator des Kongresses sowie Herausgeber vom „Wettermagazin“. Die meisten Wissenschaftlern gehen jedoch davon aus, dass sich das globale Klima bis zum Ende des Jahrhunderts um rund fünf Grad Celsius erwärmen wird. Die ungewöhnlich milden ersten drei Wochen in diesem Januar hängen wohl mit diesem Phänomen zusammen, auch wenn Böttcher darauf verweist, dass „ein Einzelereignis nie einen Beweis darstellen kann“.

Die Folgen der Klimaerwärmung sind nicht nur steigende Meeresspiegel (lesen Sie dazu auch den Science-Park auf S. 6). Die Südeuropäer müssen wahrscheinlich auch mit vermehrten Trockenperioden und Wasserverknappung rechnen – mit drastischen Auswirkungen auf Ökonomie und Ökologie. Extremwetter-Ereignisse wie Starkregen und Hitzewellen werden wohl ebenfalls zunehmen. bild der wissenschaft widmet diesem Thema im nächsten Heft einen Schwerpunkt.

Den Fragen, welche extremen Wetterereignisse dem Klimawandel zuzuordnen sind, wie sie entstehen und welche Ursachen sie haben, will der Hamburger ExtremWetterKongress nachgehen. „Dabei legen wir – wie schon beim ersten Kongress im letzten Jahr – Wert darauf, dass die Forscher ihren Elfenbeinturm verlassen und der Öffentlichkeit allgemein verständlich den aktuellen Stand der Wissenschaft vermitteln“, erklärt Böttcher das Konzept der Veranstaltung, das schon beim ersten ExtremWetterKongress im Februar 2006 umgesetzt wurde. Auch hier ging es um Themen, die in den Medien teilweise kontrovers diskutiert wurden. Etwa, ob der Deutsche Wetterdienst (DWD) das Monopol auf Unwetterwarnungen besitzen sollte, oder ob es besser wäre, wenn der DWD in einen freien Wettbewerb mit privaten Wetterdiensten treten würde.

Auch in diesem Jahr ist die Reihe der Redner und Teilnehmer wieder hochkarätig besetzt: Zu ihnen gehören unter anderem Prof. Mojib Latif vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Universität Kiel und viele aus dem Fernsehen bekannte Wetterexperten wie Jörg Kachelmann, Inge Niedeck, Gunther Tiersch und Alexander Lehmann.

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Doch grau ist alle Theorie. Daher werden auch Augenzeugen von Extremwetter-Ereignissen zu Wort kommen – etwa der Kapitän des Luxusliners MS Bremen Heinz Aye. Im Anschluss an einen Vortrag über bis zu 30 Meter hohe Monsterwellen wird er über sein Erlebnis mit einem solchen Brecher berichten. 2001 überrollte eine Monsterwelle sein Schiff, die Brücke wurde eingedrückt, Wasser stand im Schiff – und die Passagiere entgingen nur knapp einer Katastrophe. Übrigens: Bis dahin hatte Aye Monsterwellen immer als Seemannsgarn abgetan. Sie seien genauso ein Märchen wie 100 Meter lange Seedrachen.

Der ExtremWetterKongress ist keineswegs Forschern vorbehalten. „Jeder, der sich für Wetter und Klima interessiert“, sagt Böttcher, „kann sich bei uns aus erster Hand informieren – etwa wenn er wissen will, mit welchen Extremwetter-Ereignissen wir künftig in Europa rechnen müssen.“ Der Eintritt für den Kongress kostet 160 Euro. bdw-Abonnenten zahlen nur die Hälfte oder zusammen mit ihrem Lebenspartner 100 Euro. Eine Anfahrtskizze und nähere Informationen zum Programm gibt es im Internet unter www.extremwetterkongress.de. ■

Hans Groth

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

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