Als Fossiliensammler vor vier Jahren in der mongolischen Wüste Gobi mehrere Knochen ausgruben – darunter sechs Wirbelknochen von der doppelten Größe eines Brotlaibs –, ahnten sie nicht, dass sie auf die Überreste einer unbekannten Saurierart gestoßen waren. Jetzt haben die US-Paläontologen Daniel Ksepka und Mark Norell vom American Museum of Natural History in New York die Fossilien genauer untersucht und einen neuen Rekordhalter im Tierreich ausgemacht: Bei dem Erketu ellisoni getauften Dino handelt es sich um das Tier mit dem längsten bisher bekannten Hals. Mit acht Metern war er fast halb so lang wie der gesamte Körper. Wegen des enormen Gewichtes des Halses habe ihn der Pflanzenfresser höchstwahrscheinlich die meiste Zeit nahezu parallel zum Boden getragen, meint Ksepka.
Zur Erleichterung der Last befanden sich Lufteinschlüsse in den Wirbeln, um die Knochenmasse zu reduzieren. Die Wirbel hatten zudem V-förmige Einschnitte, was auf einen verstärkten Bänder- apparat zur Stabilisierung des Halses hinweist. Laut Ksepka und Norell bestand der gesamte Hals von E. ellisoni aus 14 oder 15 Wirbelknochen. Das Tier gehörte zur Familie der Titanosaurier, die – wie die meisten der riesigen Urechsen – vor rund 65 Millionen Jahren ausstarben.