Selbst mit 21 Jahre lang tiefgekühltem Sperma kann noch ein gesundes Kind gezeugt werden. Das berichten britische Mediziner in der Fachzeitschrift Human Reproduction (Bd. 19, S. 1448). Bereits vor zwei Jahren hatte ein britisches Paar ein gesundes Baby bekommen, das mit vor 21 Jahren konserviertem Sperma des Vaters gezeugt worden war, schreiben Greg Horne vom St.-Mary’s-Hospital in Manchester und ihre Kollegen. Dabei handele es sich wohl um die bislang längste in der wissenschaftlichen Literatur berichtete Zeitspanne, nach der ein mit Sperma aus Kryokonservierung gezeugtes Baby gesund zur Welt kam.
Der Vater des Kindes war im Alter von 17 Jahren an Hodenkrebs erkrankt. Vor der Behandlung wurde sein Sperma eingefroren, da klar war, dass er nach Operation, Strahlen- und Chemotherapie unfruchtbar sein würde. Mittels künstlicher Befruchtung war dann mehr als zwei Jahrzehnte später die Eizelle seiner Partnerin befruchtet worden. Auch nach dieser langen Zeit waren viele der Spermien nach dem Auftauen noch beweglich. „Dieser Fall beweist, dass Langzeit-Tiefkühlung die Qualität und Fruchtbarkeit von Spermien erhalten kann“, sagt Horne.
Das Ergebnis sei sehr wichtig, da die Samenspende von jungen Krebspatienten meist unter sehr großem Stress vorgenommen wird. Das Beispiel lege außerdem nahe, dass Langzeitstudien über die Haltbarkeit von Tiefkühlsperma auf mindestens 25 Jahre nach der Einlagerung ausgedehnt werden sollten, so der Mediziner.
ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
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