Afrikanische Frösche riechen, sehen oder fühlen gefährliches Buschfeuer nicht ? sie hören es und ergreifen dann die Flucht. Das haben Forscher um Ulmar Grafe von der Universität Würzburg herausgefunden. Die Kreideriedfrösche von der westafrikanischen Elfenbeinküste sind die bisher einzigen Tiere, die nachweislich auf das Knistern der Flammen reagieren, schreiben die Biologen im Fachmagazin „Proceedings“ (Nr. B 269, S. 999) der Königlichen Gesellschaft in London.
Dem ungewöhnlichen Fluchtreflex der Amphibien auf die Schliche gekommen sind die Forscher in Feldexperimenten in der afrikanischen Savanne. Über Lautsprecher spielten sie den in ein bis zwei Metern Höhe auf Sträuchern und Bäumen lebenden Tieren einen einfachen Rauschton oder das Geräusch eines prasselnden Buschfeuers vor. Vom weißen Rauschen zeigten sich die Frösche unbeeindruckt, beim Ton des knisternden Feuers ergriffen dagegen fast alle die Flucht.
Dabei zählt offenbar nicht der akustische Gesamteindruck des Feuers, erläutert Ulmar Grafe gegenüber der Nachrichtenagentur ddp. „Entscheidend ist das Knistern“, berichtet der Bioakustiker: Als die Forscher den Fröschen die Tonaufnahmen von Buschfeuern rückwärts vorspielten, reagierte nicht einmal ein Drittel der Tiere, da die typischen Knacklaute brennender Gräser und Äste dabei kaum zu hören sind.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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