Im zweiten und dritten Teil Studie vermaßen die Forscher die Gesichtsproportionen von Amateur- und von Profi-Eishockeyspielern und verknüpften diese mit der durchschnittlichen Zeit während einer Saison, die die Spieler auf der Strafbank verbrachten. Die Strafzeiten waren meist Folge von aggressivem Verhalten auf dem Spielfeld. Damit konnten die Wissenschaftler Aggressionen unter natürlichen Bedingungen mit in ihre Studie einbeziehen. Die Ergebnisse zeigten, dass Männer mit einem im Verhältnis zur Höhe breiteren Gesicht auch mehr Zeit auf der Strafbank verbrachten und folglich aggressiver waren.
Frühere Studien über Gesichtsmerkmale beschäftigten sich zumeist eher mit den Kennzeichen, die ein Gesicht attraktiv erscheinen lassen. Bei der Bewertung von Attraktivität spielt die individuelle Erfahrung zwar eine entscheidende Rolle, jedoch ist die Wahrnehmung von Attraktivität ein Erbe der Evolution, vermuten Wissenschaftler. Danach könnte ein schönes Gesicht ein Zeichen für Gesundheit sein, was einen größeren Fortpflanzungserfolg verspricht. Ähnlich verhalte es sich mit der jetzt beobachteten Verbindung von Aggression und den Gesichtsproportionen. Hierbei könnte ein ausgeprägtes Verhältnis von Breite zu Höhe als eine Art Warnsignal vor aggressivem Verhalten dienen, nehmen die Forscher an.