Elefantenherden, die von sehr alten Elefantenkühen geführt werden, leben entspannter und sind fruchtbarer. Dies berichtet ein britisch-kenianisches Wissenschaftlerteam im Wissenschaftsmagazin “Science”. Die alten Kühe können besser zwischen befreundeten und feindlich gesinnten Artgenossen unterscheiden, so dass ihre Herden weniger mit der Abwehr von Störenfrieden beschäftigt sind.
Die Forscher um Karen McComb von der Universität in Sussex haben sieben Jahre lang Elefantenfamilien im Amboseli-Nationalpark am Fuß des Kilimanjaro beobachtet. Sie fanden dabei heraus, dass Kühe, die mehr als 55 Jahre alt waren, viel sensibler auf die Rufe fremder Herden reagierten als junge Leitkühe. Auch nutzten sie eher ihren feinen Geruchssinn, um Eindringlinge zu erkennen. Solche fremden Tiere belästigen die Kälber, fangen Streitereien an und stören das Familienleben.
Die von alten Kühen geführten Herden zeigten eine deutlich höhere Geburtenrate, berichten die Forscher. Für den Schutz der Elefanten bedeuten die Ergebnisse, dass sich die Jagd auf alte Leittiere auf Jahre hin negativ auf die zurückbleibende Herde auswirkt.
Ulrich Dewald
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