Die mit 220 Millionen Jahren ältesten bekannten Bernstein-Einschlüsse der Welt hat der Paläontologe Alexander Schmidt von der Humboldt-Universität Berlin gemeinsam mit Kollegen der Universität Padua entdeckt. Das Team fand nahe der Stadt Cortina d’Ampezzo in den italienischen Dolomiten Tausende winzige Bernsteintropfen, in denen Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze, Algen, Amöben und Wimpertierchen eingeschlossen sind. Der Zustand der sogenannten Inklusen ist außergewöhnlich gut, selbst Zellstrukturen sind noch erkennbar. Dadurch konnten die Wissenschaftler erstmals direkte Vergleiche mit heute lebenden Arten anstellen. Wie sie herausfanden, haben sich viele der Mikroorganismen bis heute nicht verändert. Die Forscher führen dies auf eine bedeutend geringere Spezialisierung als bei höheren Lebensformen zurück. Zudem hätten sich die Lebensräume der Kleinstlebewesen so gut wie nicht verändert.
Die Bernstein-Einschlüsse, die aus der Zeit der ersten Dinosaurier stammen, sind rund 85 Millionen Jahre älter als die bisherigen Funde.