Britische Wissenschaftler können die Alzheimersche Krankheit im Hirn entdecken, lange bevor der Patient erste äußere Symptome zeigt. Mit Hilfe moderner Bildverarbeitung gelang es ihnen, den fortschreitenden Verfall der Zellen in bestimmten Hirnregionen zu entdecken. Sie stellten dabei fest, dass das Hirn fünf Jahre vor den ersten Symptomen beginnt, Zellen zu verlieren. Die Methode könnte beim Testen neuer Therapien helfen und künftig viel früher eine Diagnose zulassen als heute möglich. Bei Alzheimer ist es wichtig, Medikamente so früh wie möglich zu geben, um den Verfall wirksam zu bremsen.
Es lässt hoffen, dass wir eines Tages sehr früh mit der Therapie beginnen können, bevor der verheerende kognitive Niedergang begonnen hat, so Nick Fox vom Neurologenteam des Londoner National Hospital . Die Forscher hatten über bis zu acht Jahre regelmäßig vier Patienten untersucht, in deren Familie die früh einsetzende Form der Alzheimerschen Krankheit stark verbreitet ist. Zu Beginn der Phase zeigte keiner von ihnen äußere Anzeichen der Krankheit, im Verlauf der Jahre jedoch entwickelten sie tatsächlich die typischen Symptome. Zwanzig andere Alzheimer-Patienten und ebenso viele Kontrollpersonen nahmen auch an der Studie teil.
Die Forscher nutzten eine Bildgebungstechnik namens Voxel-Kompressionsmapping, das auf die kleinsten Elemente (Voxel) dreidimensionaler Bilder zurückgreift. Sie werteten damit die Hirn-Scans im dreidimensionalen Raum aus, die sie regelmäßig per Magnetresonanz-Bildgebung (MRI) erstellt hatten. Das Team präsentiert seine Ergebnisse im Fachmagazin The Lancet.
Dörte Saße
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