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Ansteckendes Charisma

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Ansteckendes Charisma
Britische Psychologen glauben, hinter das Geheimnis des Charismas gekommen zu sein: Menschen mit einer starken persönlichen Ausstrahlung können andere besonders leicht dazu bringen, ihre Gefühle und Empfindungen mitzuerleben. Die Forscher identifizierten diese „emotionale Ansteckung“ als Schlüsselfaktor einer charismatischen Persönlichkeit beim Auswerten von Fragebögen, die mehr als 200 Freiwillige ausgefüllt hatten.

„Wir fühlen zwar alle, ob jemand Charisma hat, aber es ist schwierig zu erklären, warum“, erklärt Studienleiter Richard Wiseman den Ansatzpunkt seiner Untersuchung. Um das Phänomen genauer beschreiben zu können, bat der Wissenschaftler seine Probanden, eine Reihe von Fragen wie „Berühren Sie Menschen, wenn Sie sich mit Ihnen unterhalten?“ oder „Stehen Sie gerne im Mittelpunkt?“ zu beantworten. Gleichzeitig sollte eine Jury das Charisma der Probanden beurteilen. Dabei kristallisierte sich ein klarer Trend heraus: Je besser die Teilnehmer es verstanden, andere an ihren Gefühlen teilhaben zu lassen, desto charismatischer wirkten sie auf ihre Mitmenschen.

Um die eigene Ausstrahlung zu intensivieren, sollte daher jeder versuchen, die emotionale Atmosphäre zu prägen, empfiehlt Wiseman. Dazu reichen seiner Ansicht nach bereits wenige, einfache Verhaltensregeln: Eine offene Körpersprache ohne gekreuzte Arme oder Beine, kurze Berührungen beispielsweise am Oberarm während eines Gesprächs und teilnahmsvolles Nicken beim Zuhören.

Auch die Sprechweise und die Formulierungen hält Wiseman für entscheidend. So sollte die Sprache möglichst einprägsame bildhafte Formulierungen enthalten, bei denen der Zuhörer im Geist deutliche Bilder sieht. Auch eine ständige Veränderung von Tonlage und Sprechgeschwindigkeit fesseln die Aufmerksamkeit. Ein weiterer Trick: „Lassen Sie die Menschen wissen, dass sie Ihnen wichtig sind“, erklärt der Psychologe. Ein ehrliches Lächeln sei dabei besonders hilfreich. Dazu empfiehlt Wiseman: „Denken Sie einfach an etwas, das Sie an Ihrem Gegenüber mögen“.

Richard Wiseman (Universität von Hertfordshire, Hatfield) et al., Pressemitteilung zum Wissenschaftsfestival in Cheltenham

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