Schmetterlinge verpassen ihrer Partnerin nach der Paarung einen chemischen Verlobungsring. Dieses Anti-Aphrodisiakum hält Konkurrenten bis zur Eiablage von ihrer Auserwählten fern. Das berichtet Johan Andersson von der Königlichen Technischen Hochschule in Stockholm.
Die Schmetterlingsmännchen der Familie der Weißlinge (Pieridae) produzieren den Duftstoff Methylsalicylat und übertragen diesen nach der Paarung auf ihre Partnerinnen. Dieses Aroma soll männliche Konkurrenten von weiteren Begattungsversuchen abhalten. Andere männliche Falter erkennen dann an dem Parfüm schon innerhalb einer Sekunde, dass ihre Bemühungen nutzlos sind, erklärt der schwedische Wissenschaftler. Das Anti-
Aphrodisiakum nütze nicht nur dem Männchen, denn der chemische Verlobungsring schütze das Weibchen genau so lange vor der Belästigung anderer Falter, wie es zur Eiablage benötige, so Andersson.
Die Anwendung dieser Forschungsergebnisse für die Schädlingsbekämpfung werde nicht lange auf sich warten lassen, meint der Wissenschaftler. Künftig könne es genügen, eine Substanz zu versprühen, die den Faltern die Paarung verleidet. Zumindest in der unmittelbaren Nähe gäbe es dann wohl kaum mehr Nachkommen dieser Falter.
Zur Familie der Weißlinge gehören zahlreiche Pflanzenschädlinge. Die Larven der Weißlinge lieben Kohl, Raps und Rüben und werden häufig mit Pestiziden bekämpft. Ein bekannter Vertreter der Familie ist der Kohlweißling (Pieris rapae). Neben Arten mit weißer Grundfärbung, gibt es auch Vertreter der Familie mit gelber, blauer, roter oder schwarzer Tönung.
ddp/bdw – Karin Otzelberger