Werden neugeborene Ratten von ihrer Mutter getrennt und in sozialer Isolation aufgezogen, so verlieren sie Gehirnzellen ? vor allem im Hippcampus. Koreanische Forscher haben nun herausgefunden, dass das Antidepressivum Prozac diesen Zellverlust verhindert.
Von der Mutter getrennte Ratten, die das Medikament mit dem Wirkstoff Fluoxetin-Hydrochlorid erhalten hatten, wiesen deutlich mehr Gehirnzellen im Bereich des Hippocampus auf als ihre Artgenossen, die nicht mit dem Antidepressivum behandelt worden waren. Das berichten die Forscher in der Fachzeitschrift “Molecular Psychiatry” (Ausg. 6, Nr. 6, S. 725). Die Ergebnisse lassen vermuten, dass Prozac Zellbildung und Apoptose beeinflusst.
Auch beim Menschen wirkt sich eine mangelnde Mutter-Kind?Beziehung im Säuglingsalter schädlich auf die Entwicklung des Neugeborenen und dessen Verhalten aus. Sie steht im Verdacht, später bestimmte psychische Störungen zu begünstigen. Prozac wird oft verwendet, um solche trennungsbedingten Krankheiten zu behandeln.
Cornelia Pfaff