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Auch Ferkel wollen Schwein haben

Neue Variante eines lebenswichtigen Proteins bei Schweinen entdeckt.

Auch Ferkel wollen Schwein haben

Das Projekt wurde zwischen 2007 und 2010 am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie in Dummerstorf durchgeführt. Finanziell unterstützt wurde es von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Bei den komplexen Untersuchungen kamen veterinärmedizinischen Methoden (zum Beispiel Endoskopie, künstliche Besamung,) sowie biochemische und molekularbiologische Methoden (beispielsweise Massenspektrometrie) zum Einsatz. Die Ergebnisse werden in der Dezemberausgabe der international beachteten Fachzeitschrift Biochemical Journal veröffentlicht.

Die Einnistung (Implantation) der Embryonen in die Gebärmutter (Uterus) eines Muttertiers ist ein Schlüsselereignis für den Fortbestand einer Trächtigkeit. In diesem Zeitraum signalisiert der Embryo dem mütterlichen Organismus den Beginn dieses Ereignisses und nimmt Einfluss auf die Struktur und die Funktion der Uterusschleimhaut, um das eigene Wachstum und die Entwicklung zu ermöglichen. Die Grundlagenforscher entdeckten die verkürzte Form des Proteins eIF4E gerade zu dem Zeitpunkt in der Uterussschleimhaut des Schweins, wenn der Embryo mit dieser intensiv in Kontakt tritt. Diese Prozesse haben wiederum auf molekularer Ebene weit reichende Folgen für die mütterlichen Zellen. So wird unter anderem die Regulierung des körpereigenen Aufbaus von Proteinen (Proteinbiosynthese) beeinflusst, wobei entwicklungsbedingt neue Proteine entstehen.

Die Uterussschleimhaut beim Schwein ist in sofern einzigartig, da sie anders als beim Menschen oder einer Maus als eine Art Barriere wirkt und das Eindringen des Embryos verhindert (nicht-invasiver Implantationsmechanismus). Die FBN-Wissenschaftler haben herausgefunden, dass dafür vermutlich die von Ihnen entdeckte verkürzte Form des Proteins eIF4E verantwortlich ist. Wenn ein Schweinembryo hingegen mit anderen Geweben in Kontakt kommt, die diesen bestimmten Faktor nicht bilden, beispielsweise bei einer Eileiterschwangerschaft, wird das mütterliche Gewebe zerstört. Die neu entdeckte Proteinvariante führt demzufolge zur Bildung spezifischer Proteine beim Schwein, die einerseits das Eindringen des Embryos verhindern, andererseits aber das Fortbestehen der Trächtigkeit und die embryonale Lebensfähigkeit fördern.

Dies ist Gegenstand weiterer Forschungen. Dabei soll nun genauer untersucht werden, welche Proteine neu gebildet werden. Es geht unter anderem darum, die Auswirkungen auf die Überlebensfähigkeit der Embryonen zu analysieren. Die künftigen Ergebnisse könnten dazu beitragen, die Bedingungen für die Entwicklung der Embryonen in der Gebärmutterschleimhaut zu verbessern.

Bild: Fotolia
© natur.de – natur Redaktion
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