Eine vererbte Fehlfunktion der Mitochondrien kann dazu beitragen, dass Stoffwechselstörungen wie Bluthochdruck und hohe Cholesterinwerte häufig gemeinsam vorkommen. Darauf deuten Genanalysen bei einer großen Familie hin, in der dieses Krankheitsbild gehäuft auftrat. Richard Lifton von der Yale-Universität in New Haven und seine Kollegen schildern ihre Studie in Science Express (Ausgabe vom 21. Oktober), der Online-Ausgabe des Fachblatts Science.
Die Mediziner untersuchten insgesamt 142 Menschen aus vier Generationen der Familie. Die Mütter geben eine Mutation im Erbgut ihrer Mitochondrien an ihren Nachwuchs weiter, ergaben die Untersuchungen. Frühere Studien hatten bereits Störungen in diesen Kraftwerken der Zelle mit Insulinresistenz und Diabetes vom Typ 2 in Verbindung gebracht. Nun weisen auch die Ergebnisse der Forscher darauf hin, dass die Mitochondrien eine entscheidende Rolle bei der Entstehung des so genannten
Metabolischen Syndroms spielen.
Unter der auch Syndrom X genannten Störung werden verschiedene Symptome wie hoher Blutdruck und erhöhte Cholesterin- und Blutfettwerte, Insulinresistenz und Übergewicht zusammengefasst. Sämtliche Aspekte dieser Zivilisationskrankheit könnten auf eine gestörte Funktion der Mitochondrien zurückzuführen sein, schließen die Forscher aus ihren Analysen.
In ihrer Studie konzentrierten die Forscher sich auf eine seltene Mutation in den Mitochondrien. Doch die Funktion der Zellkraftwerke lässt ebenso mit dem Alter nach. Dies könnte erklären, warum auch Menschen ohne die Mutation im Alter häufig unter den für das Metabolische Syndrom typischen Beschwerden leiden.
ddp/bdw ? Cornelia Dick-Pfaff