John Smith von der Universität in Buffalo und seine Kollegen aus Montana und Georgia fanden jetzt eine Möglichkeit, diese Schwierigkeit zu umgehen: Sie entwarfen für die Tiere Gedächtnis- und Wahrnehmungstests mit hohem und niedrigem Schwierigkeitsgrad. Lösten die Affen und der Delphin die Aufgaben erfolgreich, bekamen sie eine Belohnung. Schafften sie die Lösung nicht, wurden sie bestraft und durften eine Zeit lang nicht weiter mitmachen. Sowohl die Rhesusaffen als auch der Delphin zögerten bereits nach einer kurzen Lernphase, schwierige Aufgaben zu beginnen oder zu Ende zu führen.
Genau dieses Verhaltensmuster zeigte den Forschern eindeutig, dass die Tiere gelernt hatten, ihre eigenen Fähigkeiten zu beurteilen. Außerdem entsprach das Verhalten genau dem, das bei Menschen in ähnlichen Tests beobachtet worden war. Die Psychologen sind sicher, dass das gezeigte Verhalten nur damit zu erklären ist, dass die Tiere einen hohen Grad an kognitiver Interpretation besitzen. Das nächste Ziel der Wissenschaftler ist nun, auch andere Spezies zu testen und ausgehend von den Ergebnissen Rückschlüsse auf die Entstehung von Intelligenz und kognitiver Selbsterkennung während der Evolution zu ziehen.