Eine australische Forscherin will mit forensischen Methoden die Familienverhältnisse des extrem seltenen Nördlichen Haarnasenwombats (Lasiorhinus krefftii) erkunden. Dazu möchte sie Haarproben und Fußspuren von den Tieren untersuchen, berichtet der australische Nachrichtenservice abc.
Das vom Aussterben bedrohte Beuteltier ist extrem schwer zu beobachten, weil es sehr scheu und nur schwer zu fangen ist. Um trotzdem etwas über die familiären Beziehungen der Population von nur 150 Exemplaren herauszufinden, benutzt Faith Walker von der
Monash University’s School of Biological Sciences ungewöhnliche Methoden: Mit einfachem Doppelklebeband umwickelt sie die Eingänge von Wombat-Bauten. Betritt oder verlässt ein Wombat seine Höhle, bleiben Haare an dem Klebstoff hängen, deren Haarfollikel die Biologin für genetische Untersuchungen nutzen kann. Außerdem streut sie Mehl vor den Eingängen aus, damit sie anhand der Fußspuren das Alter der Tiere bestimmen kann.
Mithilfe der genetischen Daten kann Walker auch einzelne Individuen ausmachen. „Ich kann sagen, wie verwandt sie miteinander sind“, erklärt die Forscherin. Sie hofft ihren Daten entnehmen zu können, wie die Tiere ihre Bauten nutzen. Es ist bekannt, dass etwa acht Exemplare einen neuen Bau gründen. Walker will nun herausfinden, wie viele Tiere eine einzelne Höhle benutzen. „Mehrere Individuen können den selben Bau auch an unterschiedlichen Tagen nutzen“, sagt die Biologin.
Bisher weiß man noch nicht viel über diesen Wombat. Die Beuteltiere sind durch Dürren und die Konkurrenz von Kaninchen und grasenden Rindern stark gefährdet.
Cornelia Pfaff